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An die aus Neuendorf deportierte Jutta Baumwol erinnert diese Stele.

© Claudia Seiring

Gedenken in Neuendorf: Vom Landgut nach Auschwitz deportiert

Eigentlich warteten sie auf ihre Auswanderung. Dann wurde Neuendorf zum Zwangsarbeiterlager. Am Sonntag wird dort an die Verschleppten erinnert.

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz von sowjetischen Truppen befreit. Daran erinnert am Sonntag auch eine Veranstaltung am authentischen Ort: in Neuendorf im Sande. Ursprünglich betrieben junge Juden ab 1932 dort das „Landwerk Neuendorf“, gegründet als eine jüdische Arbeiterkolonie und Ausbildungsstätte.

20 solcher sogenannter Hachschara-Lager gab es in dieser Zeit allein in Brandenburg, Nach 1941 wurde das Landgut in Neuendorf zum Zwangsarbeiterlager. Viele der Menschen, die damals in Neuendorf lebten, wurden später in Auschwitz von den Nazis umgebracht worden.

Aus diesem Anlass wird es auf dem Gutshof eine Lesung geben. Zu hören sind unter anderem Texte von Anneliese Ora-Borinski und Esther Bejarano. Beide wurden aus Neuendorf nach Auschwitz deportiert und überlebten.

Das Lebenswerk der Fotografin Charlotte Joël als Buch

Eine derjenigen, die ebenfalls in Neuendorf lebte aber in Auschwitz ermordet wurde, war die in den 1920er und 30er Jahren in Berlin bekannte jüdische Fotografin Charlotte Joëls. Über ihr Lebenswerk ist im vergangenen Jahr ein Buch erschienen: "Das Werk der Photographin Charlotte Joël". Werner Kohlert, Autor des Buches, der viele Aufnahmen der Porträtfotografin zusammengestellt hat, wird am Sonntag dabei sein und an das Leben Charlotte Joëls erinnern.

Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr, Treffpunkt ist das Denkmal für Jutta Baumwol an der Allee zum Gutshof. Zu Beginn wird es ein jüdisches Totengebet geben.

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