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Das ehemalige Jugendclubschiff "Freibeuter" in der Rummelsburger Bucht war seit Oktober 2018 besetzt.

© Robert Klages

Friedrichshain-Kreuzberg: Besetztes Schiff "Freibeuter" in Rummelsburger Bucht friedlich geräumt

Bei einem Einsatz des Bezirksamts und der Polizei verließen die Besetzer das Schiff. Grund für die Räumung war die Sicherheitslage an Bord.

Das besetzte Schiff „Freibeuter“ in der Rummelsburger Bucht wurde Freitagabend geräumt. "Die Räumung erfolgte aufgrund der Sicherheitslage auf dem Schiff", sagte der Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, Florian Schmidt dem Tagesspiegel. Er bezog sich damit auf den SEK-Einsatz, der Dienstagabend auf der "Freibeuter" stattgefunden hatte. Ein Mann hatte einen anderen mit einer Waffe bedroht. Auslöser war wohl Streit unter den Bewohnern des Schiffs über die Nutzung von Räumen gewesen.

Eine Sprecherin der Polizei sagte, Freitagabend seien etwa 40 Beamte an der Rummelsburger Bucht im Einsatz gewesen - auch die Wasserschutzpolizei. Es befanden sich noch 14 Erwachsene und ein Kind an Bord. Von einem Besetzerkollektiv hieß es, dass die Räumung friedlich abgelaufen sei und alle das Schiff nach Aufforderung widerstandslos verlassen hätten. Danach sei die "Freibeuter" von den Behörden abgeriegelt worden.  Schmidt und die Polizei bestätigten dem Tagesspiegel, dass der Einsatz ruhig verlaufen ist.

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Der Polizeieinsatz am Dienstag hatte bereits bestehende Konflikte auf dem Schiff verstärkt. An Deck hatte es zuletzt öfter Streit darüber gegeben, ob man mit Politikern und dem Sozialverein Karuna zusammenarbeiten sollte. Mit der Zeit kamen immer mehr Leute auf das Schiff, die Angaben, die Rummelsburger Bucht als "Lebensmittelpunkt" zu haben. "Es gibt zu viele Kollektive mit unterschiedlichen Interessen", sagte einer der ursprünglichen Besetzer.

Die Tatsache, dass einer der Leute auf dem besetzten Schiff am Dienstag dann die Polizei gerufen hatte, führte zu weiteren Konflikten. Auch auf einer Versammlung am Donnerstagabend ging es erneut hoch her. Ein Teilnehmer berichtet, es habe kurz vor der Eskalation gestanden. Schmidt sagte, die Situation sei nicht mehr tragbar gewesen. 

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Die ursprünglichen Schiffsbewohner, die das Schiff am 15. Oktober 2018 besetzt hatten, hatten sich nach Streitigkeiten mit anderen Besetzer-Kollektiven zurückgezogen. "Wir bedauern, dass dieses wunderschöne Projekt gescheitert ist", schrieb "Staub zu Glitzer" auf Facebook.  Auch Harry Kraus, der die "KulturKombüse" auf dem Schiff betrieben hatte, hat das Schiff bereits verlassen. Er hatte noch einen Mietvertrag. In einer Stellungnahme von der "KulturKombüse" hieß es ebenfalls, dass das Ende der Besetzung im Zusammenhang mit dem SEK-Einsatz stand. Einige der Besetzer hätten die Situation eskalieren lassen, anstatt ruhig mit den Beamten zu sprechen.

Nach der Räumung will Florian Schmidt Gespräche mit Karuna führen, ob man auf dem Schiff eine Art Sozialstation für Obdachlose einrichten kann. Nach Möglichkeit soll das Schiff nicht verschrottet werden, sagte Schmidt. 

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