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Zu Fuß. Beim Balancieren auf dem durchhängenden Gurt, der Slackline, trainiert man seine Körperkoordination.

© Daniel Reinhardt/dpa

Freizeitkultur in Berlin: Parkspiele: Von Slackline bis Mölkky

Fuß- oder Federball spielt jeder. Aber beim Twister Haltung zu bewahren oder zwischen Bäumen zu balancieren ist Kunst. Deshalb finden Sie hier eine Auswahl der besten Parkspiele, die Sie auf Trab bringen.

Slackline

Slackline, Englisch für „schlaffes Seil”, ist in den 70er Jahren entstanden. Ursprünglich von alpinen Kletterern als Training für die Sensomotorik praktiziert, ist der Tanz auf dem Seil inzwischen fester Trainingsbestandteil bei vielen Sportarten. Zudem versucht die World Slackline Federation seit 2010, das Ganze als Wettkampfsportart zu etablieren. Die Slackline als solche ist ein Gurt, der zwischen Bäumen gespannt wird. Je nach Länge, Höhe, Ort und Spannung spricht man von Low-, High-, Long-, Jump-, Freestyle-, Water- oder Darkline. Aber Achtung, Slackliner von Format achten auf rücksichtsvolles Verhalten gegenüber der Baumgesundheit und schützen Rinde und Borke vor Abrieb und zu hohem direkten Druck.

Kubb

Das Holzklötzchen-Wurf- Spiel ist vielen besser bekannt als „Wikingerschach“. Kubb ist schwedisch und heißt Klotz. Zwei Teams versuchen, jeweils die Klötze der Gegenpartei umzuwerfen. Wer zuerst alle Kubbs der Gegenpartei und den König – das größte Klötzchen – getroffen hat, gewinnt. Wer aber den König umwirft, bevor er alle gegnerischen Klötze getroffen hat, verliert.

Mölkky

Bei dem finnischen Strategiespiel versuchen drei bis fünf Spieler abwechselnd, 12 nummerierte Holzblöcke auf Distanz zu treffen. Ziel des Spiels: durch addierte Treffer 50 Punkte zu erreichen. Seit Mitte der 1990er Jahre ist das Spiel auch über die Landesgrenzen Finnlands hinaus sehr populär. Im späten 19. Jahrhundert ist es, ähnlich wie auch Kubb, als Mischvariante aus Bowling und Hufeisenwurf hervorgegangen.

Flunkyball

Kein teures Gerät, nur etwa 15 leere Flaschen oder Dosen, einen Tennisball und Getränke für jeden Mitspieler – mehr braucht man nicht dafür. Zwei Gruppen stellen sich in fünf Metern Entfernung von der Mittellinie auf, an der die leeren Flaschen aufgereiht oder die Dosen pyramidenförmig aufgestellt werden. Jeder Mitspieler stellt sein Getränk vor sich auf den Boden. Die Gruppen versuchen abwechselnd, die auf der Mittellinie stehenden Flaschen zu treffen.

Wurden eine oder mehrere Flaschen umgestoßen, müssen alle Spieler der Gruppe, die an der Reihe war, sofort ihr Getränk leeren. Die andere Gruppe versucht die Flaschen an der Mittellinie so schnell wie möglich wieder aufzustellen. Wenn das geschehen ist, ruft man „Stop“ und die andere Gruppe muss aufhören zu trinken. Das Team, das als Erstes seine Getränke geleert hat, gewinnt. Ideal für heiße Sommertage, denn bei diesem Wetter braucht der Körper viel Flüssigkeit, etwa in Form von Apfelschorle oder Eistee. Nur Unvernünftige spielen Flunkyball bevorzugt mit Bier.

Mit der Hand. Beim pfeilschnellen Frisbee braucht man ein gutes Auge.
Mit der Hand. Beim pfeilschnellen Frisbee braucht man ein gutes Auge.

© Tobias Hase/dpa

Frisbee

Einer der Klassiker unter den Outdoor- Spielen erlebt derzeit ein Comeback. Wem es zu langweilig ist, einfach nur eine Kunststoffscheibe durch die Luft segeln zu lassen, kann sich an „Guts“ versuchen: Bei diesem Mannschaftssport, dessen Name sich mit „Mumm“ übersetzen ließe, wird die Scheibe so hart wie möglich in den Fangbereich der gegnerischen Mannschaft geworfen. Diese versucht, das Frisbee mit einer Hand zu fangen. Fünf Spieler bilden ein Team, je einen Punkt gibt es, wenn der Gegner die Scheibe nicht einhändig fangen kann. Die Scheibe erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 110 km/h. Also am besten nur spielen, wenn man viel Platz oder sehr tolerante Parknachbarn hat. Wer es professionell mag, dem sei „Ultimate“ empfohlen: Bei diesem wettkampforientierten Mannschaftssport kommt es darauf an, die von einem Mitspieler geworfene Frisbeescheibe in der gegnerischen Endzone am Ende des Feldes zu fangen, wofür es je einen Punkt gibt. Die Mannschaft, die zuerst 17 Punkte erzielt, gewinnt. Am 3. August findet auf dem Lasker-Sportplatz in der Persiusstraße 7 in Friedrichshain das nächste Ultimate-Turnier statt.

Twister

Wer zur Erheiterung seiner Umwelt beitragen möchte, spielt Twister nicht zu Hause, sondern im Park. Dazu wird eine Plastikfolie von etwa zwei Quadratmetern mit großen blauen, roten, grünen und gelben Punkten auf dem Boden ausgebreitet. Außer einer Drehscheibe, jemandem, der sie bedient, und maximal vier gelenkigen und (körper-)kontaktfreudigen Menschen braucht man weiter nichts. Per Drehscheibe wird ermittelt, auf welchen der Farbkreise man den rechten oder linken Fuß beziehungsweise die rechte oder linke Hand ablegen muss. Ergebnis meist schon nach einer Runde: Menschensalat. Wer als Erster umfällt, verliert.

Croquet

Bei diesem Spiel, das seinen Ursprung schon im 16. Jahrhundert hat, stößt man markierte Holzkugeln mit Schlägern durch kleine Tore, die aus U-förmig gebogenen Drahtbügeln bestehen. Dabei muss die Reihenfolge – von einem Abschlagstab um einen Wendestab herum zum Zielstab – eingehalten werden. Wer ein Tor passiert oder eine gegnerische Kugel ins Abseits stößt, bei Letzterem spricht man übrigens von „Krocketieren“, bleibt am Schlag. Was ganz entfernt an Minigolf erinnert, ist schon deshalb viel besser, weil man sich nicht in einer Anlage mit plärrenden Kindergeburtstagstruppen um die Bahnen drängeln muss, sondern seine Tore an jedem Ort im Grünen aufstellen kann.

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