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Vor der russischen Botschaft in Berlin demonstrierten Hunderte am Frauentag gegen den Angriffskrieg in der Ukraine.

© REUTERS/Annegret Hilse

Frauentag im Zeichen des Krieges: Hunderte protestieren erneut vor russischer Botschaft in Berlin

Berlin begeht den Internationalen Frauentag als Feiertag. Es geht um die Rechte der Frauen und Gleichberechtigung. Dieses dominiert jedoch das Thema Ukraine.

Am Internationalen Frauentag haben Hunderte Menschen in Berlin ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine gezeigt - etwa vor der russischen Botschaft. Politik und Organisationen erinnerten am Dienstag insbesondere an das Leid geflüchteter Frauen und ihrer Kinder.

Die ukrainischen Frauen zeigten „aktuell eine unfassbare Stärke“ und meisterten die Last dieses Krieges auf besondere Art und Weise, twitterte etwa Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD). „Ihnen zu helfen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, nicht nur am heutigen Weltfrauentag.“ Ähnlich äußerte sich Innensenatorin Iris Spranger (beide SPD).

Vor der russischen Botschaft in Berlin protestierten erneut Hunderte Menschen gegen den Angriffskrieg in der Ukraine. Anlässlich des Internationalen Frauentags war die Kundgebung nach Angaben der Berliner Polizei als Solidaritätskundgebung für Frauen und ihre Familien in der Ukraine und in Russland angemeldet worden. Mit selbstgebastelten Transparenten wiesen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf deren sich zunehmend verschlechternde Situation hin.

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Gleichstellungssenatorin Ulrike Gote (Grüne) wies auf zusätzliche Gefahren hin: „In Konflikten nimmt die Gefahr sexueller Gewalt zu, vor allem bei Frauen, die fliehen oder sichere Unterkünfte verlassen müssen.“ Zahlreiche Organisationen riefen vor diesem Hintergrund zum besonderen Schutz für Frauen und Kinder aus der Ukraine auf.

„Krieg und damit einhergehend Vertreibung und Flucht bedeuten für Frauen und Mädchen immer die Bedrohung durch sexualisierte Gewalt, die weltweit ein Phänomen aller bewaffneten Konflikte ist“, hieß es in einer Erklärung von mehr als 40 Frauen- und Nichtregierungsorganisationen.

Giffey: „Ich würde es gut finden, wenn wir Parität im Parlament hätten“

Der Frauentag wurde auf Anregung der deutschen Sozialdemokratin Clara Zetkin erstmals am 19. März 1911 in Deutschland und in Nachbarländern organisiert. Seit 1921 wird er jährlich am 8. März gefeiert. In Berlin ist der Tag seit 2019 ein Feiertag.

[Mehr zum Thema: „Es ging um viel mehr als nur um eine rote Rose“ – Berlins Innensenatorin Iris Spranger erkämpfte den 8. März als Feiertag (T+)]

„Berlin ist die Stadt der Frauen“, sagte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). Der Feiertag sei ein Zeichen, um deren Engagement würdigen - und um für die Rechte der Frauen und für Gleichberechtigung einzutreten.

Berlins Regierende Bürgermeisterin (SPD) fuhr am Frauentag gemeinsam mit Mitgliedern der Berliner Polizei in der U-Bahn zum Bahnhof Warschauer Straße.
Berlins Regierende Bürgermeisterin (SPD) fuhr am Frauentag gemeinsam mit Mitgliedern der Berliner Polizei in der U-Bahn zum Bahnhof Warschauer Straße.

© Carsten Koall/dpa

Giffey sprach sich erneut für eine Frauenquote aus. „Ich würde es gut finden, wenn wir Parität im Parlament hätten“, sagte Giffey am Dienstag dem RBB-Sender Fritz. „Die Frauen und Männer sind zu gleichen Teilen in der Bevölkerung, dann sollte die Volksvertretung - das Parlament - auch zu gleichen Teilen aus Männern und Frauen bestehen“, sagte Giffey.

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Die SPD-Politikerin besuchte am Frauentag die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), um sich dort über den Frauenanteil in eher von Männern dominierten Berufen zu informieren. „Wir brauchen eine Arbeitswelt, in der Frauen in bisher typischen Männerberufen genauso gut arbeiten können wie Männer in typischen Frauenberufen“, betonte Giffey dabei.

Zahlreiche Kundgebungen und Aktionen zum Frauentag

In der gesamten Stadt gab es zahlreiche Kundgebungen und Aktionen zum Internationalen Frauentag. Mehrere Hundert Menschen beteiligten sich etwa an einer Kundgebung eines Bündnisses aus feministischen Gruppen, Gewerkschafterinnen und Klimaaktivistinnen am Rosa-Luxemburg-Platz.

Mitglieder des Berliner Aktionsbündnisses "fair share!" haben sich während einer Performance rings um die Neue Nationalgalerie aufgestellt.
Mitglieder des Berliner Aktionsbündnisses "fair share!" haben sich während einer Performance rings um die Neue Nationalgalerie aufgestellt.

© Paul Zinken/dpa

[Lesen Sie auch: Erst die Arbeit, dann der Tanz – Wie im Osten der Frauentag gefeiert wurde (T+)]

Bei einer Aktion des Berliner Aktionsbündnis fair share! umstellten Künstlerinnen und Kulturschaffende die Neue Nationalgalerie bei einer Performance, um auf die Gleichberechtigung hinzuweisen.

Weitere Kundgebungen waren unter anderen von der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes geplant oder im Wedding, wo nach Angaben der Polizei vom Veranstalter bis zu 4000 Teilnehmende beim „Frauen*kampftag 2022“ angekündigt waren. (dpa)

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