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Die Berliner AfD ringt darum, wer die anstehenden Parteitage besuchen darf.

© Christophe Gateau/dpa

Frau veröffentlicht Instagram-Chat: AfD-Politiker aus Cottbus wünscht 18-Jähriger Vergewaltigung

Immer wieder Cottbus, immer wieder die AfD: Diesmal ging ein Lokalpolitiker zu weit, eine 18-Jährige wehrte sich und machte den Vorfall öffentlich.

Erst eine illegale Corona-Party Ende 2020, bei der auch der Landtagsabgeordnete Daniel Freiherr von Lützow war, Angriffe auf Polizisten und nun sogar Vergewaltigungswünsche: Erneut fällt ein Vertreter der AfD in Cottbus, die dort mit der rechtsextremistischen Szene eng verwoben ist, durch Ausfälle auf, die so gar nicht bürgerlich sind.

Ein Stadtverordneter der AfD soll eine 18-Jährige in einem Chat via Instagram rassistisch beleidigt und ihr gewünscht haben, vergewaltigt zu werden. Auslöser für den Chat soll ein Kommentar der Frau unter einem Instagram-Beitrag des Mannes gewesen sein.

Die Frau hat den Chatverlauf über die Video-App Tiktok veröffentlicht, dazu schrieb sie: „Offizieller Politiker der AfD in meiner Stadt.“ Dem veröffentlichten Chatausschnitt zufolge hat sie dem AfD-Politiker zunächst geschrieben: „Werde groß, kleiner rassistischer Junge.“

Der Mann antwortete dem Chat zufolge darauf: „Hoffentlich wird Dich mal ein Schwarzer so richtig drannehmen, ohne dass Du das möchtest. Dann wirst Du vielleicht normal im Hirn.“ Zuerst berichtete die „Lausitzer Rundschau“ über den Fall.

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Die Frau sagte dem Blatt: „Mir ist es wichtig, dass die Menschen wissen, wie manche AfD-Abgeordnete drauf sind. Schließlich haben in Cottbus viele Menschen diese Partei gewählt.“ Sie habe den Charakter des AfD-Politikers offenbaren wollen, er habe immerhin ein politisches Mandat.

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Die Frau hat nach eigenen Angaben Anzeige gegen den Lokalpolitiker erstattet. Der soll selbst Anzeige erstattet haben wegen Bedrohung und Beleidigung, daneben spekulierte er darüber, dass sein Account gehackt worden sein könnte. Sein Instagram-Profil ist inzwischen gelöscht.

Chatverlauf mit einem AfD-Politiker aus Cottbus.
Chatverlauf mit einem AfD-Politiker aus Cottbus.

© Tsp

Der Verordnete ist bekannt für seine Verbalausfälle. Bei Corona-Demonstrationen der AfD in Cottbus soll er Polizisten als Volksverräter beschimpft haben und er fiel bei flüchtlingsfeindlichen Demonstrationen auf.

Der AfD-Politiker fällt nicht zum ersten Mal auf

Ein SPD-Politiker berichtet dem Lokalblatt über weitere Ausfälle bei Facebook: „Sie sollten sich vielleicht einmal ein Loch schaufeln, damit der ganze Müll, den Sie reden, nicht zu Lasten der Steuerzahler fällt.“

Laut Brandenburger Aktionsbündnis gegen Rechtsextremismus gefielen dem AfD-Mann bei Facebook auch Seiten der rechtsextremistischen Hooligan-Truppe „Inferno Cottbus“ und rechten Musikern.

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Kürzlich war eine andere AfD-Stadtverordnete aufgefallen. Sie feierte Ende Dezember eine illegale Party, es gab viel Alkohol, Feuerwerk wurde gezündet. Als die Polizei anrückte, ging sie die Beamten aggressiv an. Ein anderer Gast soll einen Beamten attackiert, sich auf ihn gehockt und ihn gewürgt haben. 

Alkohol, Feuerwerk und Würge-Attacke auf einen Polizisten

Bei der Party war auch der Landtagsabgeordnete und Vizechef der Landes-AfD, Daniel Freiherr von Lützow. Gegen ihn wird wegen Nötigung und Bedrohung von Polizeibeamten ermittelt.

Er soll den Beamten massiv gedroht haben, „jeden allezumachen“ – und verwies auf sein Mandat im Landtag, im Innenausschuss und seine Erfahrung im Auslandseinsatz der Bundeswehr.

Die Stadtverordnete musste die zerrissene und geschrumpfte AfD-Fraktion verlassen. 2019 wurde die AfD in Cottbus mit 22,3 Prozent der Stimmen stärkste Kraft. Cottbus und das Umland gelten als Hochburg der rechtsextremistischen Szene in Brandenburg.

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