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Forscher in den geplanten Instituten in Wedding sollen helfen, Tierversuche zu reduzieren.

© HDR; Imagina Visual Collaboration

Forschung für weniger Tierversuche: Zwei neue Institute am Virchow-Campus in Berlin-Wedding

Im Wedding werden zwei neue Forschungszentren gebaut, am Freitag wurde der Grundstein gelegt. Hier sollen zellbasierte Medikamente gegen bislang unheilbare Krankheiten entwickelt werden.

Berlins Charité und die Technische Universität (TU) bauen in Wedding zwei Forschungszentren – am Freitag wurde der Grundstein gelegt. Die Gebäude werden am Charité-Virchow-Campus an der Seestraße errichtet und sollen 2023 eröffnen; die 68 Millionen Euro dafür zahlen Land und Bund je zur Hälfte.

Am „Berlin Center for Advanced Therapies“ sollen Forscher zellbasierte Medikamente entwickeln – im Kampf gegen bislang unheilbare Krankheiten. Im Forschungszentrum „Der Simulierte Mensch“ werden Forscher der Hochschulklinik und der TU an der Schnittstelle von Medizin und Ingenieurswesen arbeiten – es geht, grob vereinfacht formuliert, um Modellierung menschlicher Organe.

Regierungschef Michael Müller (SPD), der als Wissenschaftssenator dem Aufsichtsrat der landeseigenen Charité vorsitzt, sprach davon, dass sich Berlins avisierte Spitzenposition in Europas Medizinforschung nun abzeichne. Wie berichtet gehörte Müller zufolge auch der Ausbau des Herzzentrums am anderen Ende des Weddinger Charité-Campus zur „Gesundheitsstadt 2030“, also jener Plan, aus Berlin eine internationale Medizinmetropole zu machen.

Schon 2017 hatte Müller angekündigt, das „Neudenken in der biomedizinischen Forschung mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung und Implementierung von Alternativmethoden zu Tierversuchen“ vorantreiben zu wollen. Und erst 2020 hat sich der Regierende mit Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) über Tierversuche in der Medizinforschung gestritten.

Behrendt ist für jene Tierversuchskommission zuständig, die vor entsprechenden Experimenten angehört wird: Dem Gremium gehören Forscher und Tierschützer an, Grünen-Politiker Behrendt wollte in der Kommission aber mehr Tierschützer platzieren. Letztlich setzte sich die SPD durch, es gibt nun zwei entsprechende Gremien, die von Wissenschaftlern dominiert werden.

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Rot-Rot-Grün bekannte sich aber explizit dazu, Tierversuche in der Forschung auf das mögliche Minimum zu reduzieren. Das neue Institut soll dazu beitragen.

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