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Spatenstich 2006. Damals noch mit Rainer Schwarz, Hartmut Mehdorn, Klaus Wowereit und Matthias Platzeck

© Patrick Pleul/dpa

Flughafen Berlin-Brandenburg: Bremer Generalunternehmen baut zweites BER-Terminal

Die Firma Zechbau soll das Passagierterminal T2 am Berliner Hauptstadtflughafen BER bauen. Der Zeitplan ist eng - und schon in Verzug.

Schönefeld - Dieses neue BER-Passagierterminal soll in nur zwei Jahren fertig sein: Schaffen soll das die Zechbau GmbH aus Bremen, ein familiengeführter großer Player der Baubranche in Deutschland, die das neue Terminal T2 für Billigairlines unmittelbar am künftigen BER-Hauptstadt-Airport errichten wird. Wie die Flughafengesellschaft vonBerlin, Brandenburg und des Bundes (FBB) am Dienstag mitteilte, ist nach einem europaweiten Vergabeverfahren der Bauauftrag jetzt an die Zechbau GmbH erteilt worden. In wenigen Tagen soll es demnach mit „bauvorbereitenden Maßnahmen“ losgehen. Wie das Hauptterminal, an dem die FBB selbst allerdings seit 2006 baut, soll das zweite BER-Terminal T2 im Jahr 2020 fertiggestellt sein.

Damit dies auch klappt, ist die Zechbau AG als „Generalunternehmer“ beauftragt, der das 240 Meter lange, 40 Meter breite und 15 Meter hohe Gebäude (Gesamtfläche 23 000 Quadratmeter) schlüsselfertig errichtet. Am BER hat die FBB diese Rolle selbst und als Bauherr alle Einzelaufträge zu koordinieren. „Aus den Erfahrungen und Schwierigkeiten mit dem äußerst komplexen Fluggastterminal T1 haben wir gelernt“, sagte dazu Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup. Deshalb habe man sich für einen Generalunternehmer entschieden. Terminal 2 sei außerdem stark funktional konzipiert. Bis zu 200 Millionen Euro hatte der Aufsichtsrat dafür bewilligt. Frühere Vorstellungen, es für 100 Millionen Euro zu errichten, hatten sich zerschlagen. Die genaue Zuschlagshöhe an die Zechbau GmbH ist bisher nicht bekannt.

Die Firma ist am BER keine Unbekannte. De Zech AG hatte das insolvente Unternehmen Imtech Deutschland übernommen, das am BER unter anderem für die Haustechnik und Verkabelungen verantwortlich war. Die Zech-Tochter Rom ist im Hauptterminal damit befasst, zehntausende Mängel an den seit 2012 neu verlegten und ausgetauschten Kabeln zu beseitigen. Es ist einer der „kritischen Pfade“, die ein Risiko für die geplante BER-Eröffnung im Oktober 2020 darstellen. Es gibt dem Vernehmen nach dabei immer noch große Rückstände. Allerdings habe es in den letzten Monaten keine neuen Verzögerungen mehr gegeben, heißt es intern.

Das neue Terminal T2 wird vor dem BER–Nordpier errichtet. Dort sollen künftig sechs Millionen Passagiere pro Jahr abgefertigt werden – so viele wie am Flughafen Hannover. Der Zeitplan ist eng, und schon in Verzug. Eigentlich sollte das T2 schon im Frühjahr 2020 fertig werden, um nicht den Probebetrieb zeitgleich mit dem BER-Hauptterminal praktizieren zu müssen. Wenn das T2 nicht zum BER–Start fertig wird, könnte der Berliner City-Airport in Tegel wegen mangelnder Kapazitäten in Schönefeld nicht geschlossen werden. Thorsten Metzner

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