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BER-Chef Hartmut Mehdorn

© dpa

Flughafen BER: Macht Mehdorn mit der Katastrophe Politik?

Der BER ist angeblich nur für 21 statt 27 Millionen Passagiere ausgelegt - sagt Flughafenchef Hartmut Mehdorn. Komisch, dass ihm das erst jetzt auffällt. Biegt er die Zahl zurecht, um damit Politik damit zu machen? Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Lorenz Maroldt

Eine der letzten Nachrichten, die Klaus Wowereit vor seiner Abtrittsverkündung erreichten, betraf mal wieder den BER. Geschäftsführer Hartmut Mehdorn informierte den Aufsichtsratsvorsitzenden darüber, dass auf dem Flughafen bei einer Eröffnung 2016 nicht, wie lange geplant, 27 Millionen Passagiere im Jahr abgefertigt werden könnten, sondern lediglich 21 – zu erwarten aber seien sogar 31. Das bedeutet: Bisher war die Nichteröffnung des BER die Katastrophe, 2016 ist die Eröffnung die Katastrophe.

Dafür gibt es nur zwei Erklärungen. Die eine: Mehdorn hat anderthalb Jahre dafür gebraucht, eine dermaßen krasse Fehlplanung zu entdecken. Wäre die Welt normal in Schönefeld, müsste er deswegen gehen. Die andere Erklärung: Mehdorn macht Politik mit einer zurechtgebogenen Zahl, um a) noch mehr Geld aus den Gesellschaftern rauszuleiern, b) einen neuen Platz für das Regierungsterminal zu erzwingen und Schönefeld-Alt auf Dauer für Billigflieger nutzen zu können, c) Tegel länger (oder für immer) als Abfertigungsreserve offen zu halten. Wowereits finaler Fatalismus – auf den BER angesprochen, lacht er nur noch bitter – ist das Einzige, was hier auf einem sicheren Boden steht. Alles andere wackelt. So oder so: eine Katastrophe.

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