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Bierdeckel mit Fußball haben eine gemeinsame Tradition.

© Doris Spiekermann-Klaas

Firma der Woche: Typpt: Bierdeckel ade - getippt wird trotzdem

Das Tippspiel kommt nicht aus der Mode und die nächste Fußball-WM steht vor der Tür. Aus Berlin kommt die passende App.

Früher war es ganz einfach: Bierdeckel raus, Tipp auf das Spielergebnis draufschreiben und eine Münze dazulegen. Wer richtig tippt, kriegt den Pott. Keine professionellen Wetten, keine hohen Beträge, es geht um den Spaß. Solange alle Fußball-Freunde in derselben Stadt sind, kein Problem, meistens sind sie das aber nicht.

„Wir saßen in der Kneipe und ein Freund im Ausland wollte auch gerne mittippen, also notierte ich seinen Tipp und legte den Einsatz stellvertretend in die Mitte“, erzählt Ingo-Marc Ferdini über die Geburtsstunde seiner App „Typpt“. Das muss doch einfacher gehen, dachte er sich.

Die Lösung kam – wie so oft – in Gestalt des Smartphones: „Wichtig war, dass die Einfachheit des Bierdeckel-Tipps erhalten bleibt“, sagt Ferdini, „kombiniert mit dem Trend der Messenger-Dienste. Wir wollten eine App ohne viel Firlefanz.“ Das ist ihnen gelungen. Die App funktioniert ähnlich wie Gruppen bei Whatsapp oder anderen Messengern: Man registriert sich, lädt seine Freunde, Kollegen oder Familie in eine Gruppe ein und dann kann getippt werden – nur auf das Endergebnis, keine Quoten oder Ähnliches.

Gründer Ingo-Marc Ferdini.
Gründer Ingo-Marc Ferdini.

© Sven Darmer

Noch ist das Geld nur fiktiv, die App zeigt zwar an, wer wem was schuldet, aber „ob das Geld am Ende auch wirklich unter den Freunden ausgezahlt wird, können wir nicht überprüfen“, sagt der Gründer. Bald soll auch eine Bezahlschnittstelle kommen, sodass die Einsätze bargeldlos beim Gewinner landen. Neben Ferdini gibt es noch fünf weitere Gesellschafter bei Typpt, jeder ist Experte auf einem bestimmten Gebiet. Bisher finanzierten sie die App selbst, für die technische Weiterentwicklung und das Marketing werden jetzt aber auch Investoren angesprochen.

Den großen Durchbruch erhofft sich Ferdini mit der Fußball-WM. Bisher mache das Start-up kein Marketing, trotzdem gebe es seit dem Start im Dezember über 2000 Downloads. Ob er bei all dem Gründergeist noch zum Fußball gucken kommt? „Na klar, immer auch mit Tippspielen!“ Sein Tipp für die Weltmeisterschaft? „Spätestens im Halbfinale fliegt Deutschland raus.“ Hoffentlich liegt er da nicht richtig.

Julia Kopatzki

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