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Die Afilio-Gründer: Philip Harms, Richard Musiol und Till Oltmanns (v.l.n.r.).

© promo

Firma der Woche: Afilio: Ein Start-Up macht Vorsorge digital

Ob Patientenverfügung, Testament oder Vorsorgevollmacht - mit Afilio geht das jetzt alles online und rechtssicher, verspricht Gründer Philip Harms.

Streit unter Erben ist in Deutschland keine Seltenheit. 28 Prozent der Deutschen haben bereits einen Kampf ums Erbe miterlebt – zu diesem Schluss kam kürzlich eine Umfrage. Mehr als die Hälfte aller Konflikte zwischen Hinterbliebenen resultieren dabei aus unklarer Erbfolge und fehlendem Testament.

Das Start-up Afilio versucht, derlei Konflikte schon im Vorfeld auszuräumen: Nutzer können auf der Plattform eine Patientenverfügung, ihr Testament oder eine Vorsorgevollmacht erstellen. 65 Jahre ist der durchschnittliche Afilio-Nutzer alt. „Gerade diese Altersgruppe wird unterschätzt, was ihre Internetkompetenz angeht“, meint Gründer Philip Harms (im Bild links).

Wie beim Anwalt

Das Verfahren ist simpel: Nach der Registrierung wird der Nutzer durch einen Frage-Antwort-Dialog geführt. „Die Fragen sind dem Gespräch mit einem Anwalt nachempfunden“, erklärt Harms. „Wo möchten Sie sterben?“ wird gefragt oder „Möchten Sie Organspenden empfangen?“ Dazu gibt es erklärende Texte oder, bei Bedarf, Antworten via Chat. Afilio erstellt aus den Antworten dann ein entsprechendes Dokument. Ausgedruckt und mit Unterschrift sei es rechtssicher, sagt Harms. Außerdem ist ein Vermerk im zentralen Vorsorgeregister der Bundesnotarkammer möglich. Dort werde gespeichert, wo das Original liegt und wer die Ansprechpartner sind.

Und es gibt noch einen entscheidenden Unterschied zur Rechtsberatung vor Ort: „Anwälte und Notare sind teuer, wir wollen jedem Altersvorsorge ermöglichen“, sagt Harms. Die Bezahlung ist daher freiwillig. „Wir haben 280 000 Nutzer, von denen etwa fünf Prozent bezahlen“.

Pauline Faust

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