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Kurfürstendamm und Tauentzienstraße werden in diesem Jahr wieder in weihnachtlicher Festbeleuchtung erstrahlen.

© Paul Zinken/dpa

Finanzierung vorerst geklärt: Weihnachtsillumination am Ku’damm ist gesichert

Wie es in den folgenden Jahren weitergeht, ist allerdings offen. Und Unter den Linden sieht es noch düster aus.

Die Berliner City West ohne Weihnachtsbeleuchtung „wäre skandalös gewesen“, findet der Charlottenburg-Wilmersdorfer Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD). Schließlich erfreue der Lichterglanz auf dem Kurfürstendamm und der Tauentzienstraße viele Berliner und trage auch dazu bei, dass viele Reiselustige ihre Advents-Einkäufe in Berlin machen, statt zum „Christmas Shopping“ nach New York oder London zu fliegen. Zuletzt schien die etwa 600.000 Euro teure Weihnachtsbeleuchtung wegen der unklaren Finanzierung gefährdet. Doch nun gibt es eine vorläufige Lösung.

Die Senatsverwaltung für Wirtschaft steuert 295.000 Euro aus Mitteln zur Tourismusförderung bei, wie Staatssekretär Christian Rickerts am Montag gemeinsam mit Naumann und Klaus-Jürgen Meier von der Arbeitsgemeinschaft City verkündete. 150.000 Euro kommen von der Außenwerbefirma Wall AG. Diese war 15 Jahre lang der alleinige Sponsor gewesen und hatte als Gegenleistung landeseigene Werbeflächen nutzen dürfen. Doch Ende 2018 ließ der Senat den Vertrag auslaufen, nachdem der Berliner Rechnungshof das „unzulässige Koppelungsgeschäft“ gerügt hatte.

Weitere 200.000 Euro spendiert nun die CG Gruppe des Immobilienunternehmers Christoph Gröner. Davon sollen 150.000 Euro in diesem Jahr investiert und der Rest für 2020 zurückgelegt werden. Laut AG-City-Chef Meier ist alternativ dazu im Gespräch, die noch nicht benötigten 45.000 Euro schon in diesem Advent für eine zusätzliche Beleuchtung rund um die Kantstraße zu verwenden.

Wie es in den folgenden Jahren weitergeht, steht noch nicht fest. Wirtschaftsstaatssekretär Rickerts stellte klar, der Senat gewähre den Zuschuss zunächst einmalig und wegen "der Not". Über die Zukunft wolle man „zeitnah“ mit allen Beteiligten beraten. Bezirksbürgermeister Naumann wünscht sich „Klarheit bis Ostern“.

Künftig sollen Immobilieneigentümer einen Großteil der Kosten tragen

Meier hofft, dass ein neuer Zusammenschluss der Anrainer die Kosten maßgeblich tragen kann – allerdings frühestens ab 2021. „Die Bettelei hat auf Dauer keinen Sinn“, findet er. Zum Geldgeber könnte eine Standortgemeinschaft werden, die vor Kurzem auf Initiative der AG City entstanden ist. Darin verpflichten sich Immobilieneigentümer zu Beiträgen für die Aufwertung ihrer Umgebung. International ist dieses Modell als „Business Improvement District (BID)“ bekannt. Händler sind nicht direkt beteiligt. Allerdings legen Immobilienbesitzer ihre Mehrausgaben oft ganz oder teilweise auf die Gewerbemieten um.

Bei der AG City meldeten sich in den vorigen Wochen viele Bürger, die sich Sorgen um die vom Lichtdesigner Andreas Boehlke gestaltete Weihnachtsbeleuchtung machten und neue Finanzierungswege anregten. Meier hält es beispielsweise für denkbar, die Idee eines öffentlichen Crowdfundings aufzugreifen.

Und was macht die ähnlich beliebte Weihnachtsbeleuchtung auf dem Boulevard Unter den Linden in Berlin-Mitte? Auch für diese fehlt Geld. Staatssekretär Rickerts sagt, die Wirtschaftsverwaltung sei ebenfalls „im Austausch“ mit dortigen Anrainern. Für die City Ost kann er aber noch keinen Erfolg vermelden.

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