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Das Filmorchester Babelsberg auf der Bühne der Caligari-Halle der Babelsberger Studios in Potsdam.

© Nestor Bachmann/dpa

Filmorchester Babelsberg: Stadt und Land wollen den Musikern helfen

Es gibt wieder Hoffnung für das Filmorchester Babelsberg. Aber es bleibt wohl ein sechsstelliger Verlust.

Im Konflikt um das Filmorchester Babelsberg haben Land und Stadt bei einer Gesprächsrunde Intendant Klaus-Peter Beyer Unterstützung zugesagt, wie Beyer am Montag auf Anfrage mitteilte Bei der Runde waren Vertreter des Kulturministeriums sowie Potsdams Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos) zugegen. Noch in dieser Woche sollen laut Beyer weitere Gespräche stattfinden, diesmal mit Investor Jan Kretzschmar, dessen Firma KW Development ein Bürohaus neben dem Tonstudio des Orchesters errichtet. Die Bauarbeiten bereiten wegen ihrer Lautstärke Probleme: Wie berichtet, sieht Beyer sich außerstande, angesichts der erwarteten Lärmbelastung noch Aufträge für Einspielungen im Tonstudio anzunehmen. Die Auftritte bei Konzerten seien aber finanziell nicht ausreichend, um das Orchester über Wasser zu halten.

Weitere Gespräche sollen folgen

„Das heutige Gespräch ist konstruktiv verlaufen“, teilte das Rathaus mit. Stadt und Land seien sich einig, dass das Filmorchester weiter und während der Bauarbeiten an seinem Standort arbeiten kann. Deshalb suche man nun nach Kompromissen .

Mit Kretzschmar wolle man möglichst verbindliche Zeitabsprachen erreichen, teilte auch das Ministerium mit. Zudem sollten möglichst viele Zeiten außerhalb der Bauarbeiten genutzt werden, um Filmproduktionen zu realisieren. Ziel sei es, Einnahmeausfälle für das Orchester so gering wie möglich zu halten. „Über die Entwicklung der Situation und wie mit etwaig verbleibenden Einnahmeausfällen umgegangen werden kann, darüber sollen die Gespräche fortgesetzt werden“, teilte ein Sprecher mit.

Finanzielle Hilfe nötig

Ohne eine finanzielle Unterstützung  könnten laut Intendant Beyer die 66 Mitarbeiter des Orchesters, darunter 55 Musiker, nur noch bis Jahresende bezahlt werden. Das Filmorchester habe bereits Projekte ablehnen müssen. Einige würden nun noch zu Ende gebracht. Bis Ende des Jahres würde man dann hauptsächlich Konzerte spielen, im November und Dezember sei das Orchester deutschlandweit unterwegs.

Rohbau soll bis Ende des Jahres stehen

Damit habe Kretzschmar „freie Bahn“ für den Rohbau, so Beyer. „Wir hoffen, dass, wenn die Bauarbeiten aus der lärmintensiven Phase raus sind, Herr Kretzschmar genaueres zu den folgenden Bauphasen sagen kann.“ Bis Ende des Jahres werde das Orchester – auch weil schnell keine alternativen Proberäume zu finden sind – am Standort proben. Möglicherweise müssten die Musiker sich auf Proben außerhalb der Kernzeiten einstellen. Wie hoch die Summe des Verlustes im Produktionsaufkommen ist, muss Beyer noch berechnen. Er schätzt, dass sie sich auf einen sechsstelligen Betrag belaufen.

Valerie Barsig

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