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FilmLEUTE: FilmLEUTE

Von blauen Stunden und prickelnden Partys.

AUF ZUM BERLINER ABEND

Vorab wurde der Geheimcode durchgegeben: SRK kommt. Gemeint war kein Sondereinsatzkommando, sondern Schauspieler Shah Rukh Khan. Der indische „Bollywood“-Star wurde am Samstagabend zum Empfang des Medienboards Berlin-Brandenburg im Hotel Ritz Carlton erwartet, sagte aber kurzfristig ab. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit, der mit Khan auf der Bühne stehen sollte, nahm’s gelassen: „Ich seh’ ihn ja nachher noch bei der Premiere seines Films im Friedrichstadtpalast.“ Im März fahre er dann selbst nach Indien und werde er sich dort davon überzeugen, wie gut Khan mit dem in Berlin gedrehten „Don – The King Is Back“ Werbung für die Stadt mache, sagte Wowereit. Eingeladen zum Medienboard-Empfang, zu dem auch Schauspielerin Iris Berben kam, hatten die Geschäftsführer Kirsten Niehuus und Elmar Giglinger. „2011 war für den Filmstandort Berlin-Brandenburg große Klasse“, sagte Niehuus. Mehrere vom Medienboard geförderte Filme wie „Gnade“ und „Barbara“ laufen auf der Berlinale. Damit der Filmstandort erfolgreich bleibt, sagten Wowereit und Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck weitere Fördergelder zu. Einen Scheck über 570 000 Euro gab’s schon am Samstag von Detlev Buck und Matthias Schweighöfer. Deren Film „Rubbeldiekatz“ ist so erfolgreich, dass sie die Fördergelder schon wieder ans Medienboard zurückzahlen konnten. sop

DAS ERSTE FEIERT INS BLAUE

Die „Tatort“-Melodie erklang durch die Lautsprecher des Museums für Kommunikation, gleich mehrere Kommissare waren da, doch Maria Furtwängler, Ulrike Folkerts und Boris Aljinovic wollten nicht Verbrechen aufklären, sondern feiern. Ihr Arbeitgeber ARD hatte am Freitagabend zur „Blue Hour“ eingeladen. An 36 Produktionen, die dieses Jahr auf der Berlinale gezeigt werden, ist die ARD beteiligt, sagte Programmdirektor Volker Herres. Thema des Abends war allerdings die schlechte Quote des ARD-Neuzugangs Thomas Gottschalk, der sich selbst nicht blicken ließ. „Sein Format muss sich erst etablieren. Das braucht Zeit und die Zeit muss man ihm geben“, sagte Quotenkönigin Veronica Ferres, die bei der „Blue Hour“ in den Abend startete. Später zog sie ins Humboldt-Carré weiter, wo „Gottschalk Live“ produziert wird und am Freitag die „Festival Night“ von „Bunte“ und BMW gefeiert wurde. sop

CHAMPAGNERLAUNE IM CARRÉ

Die zweite Nacht der Berlinale bildet traditionell ja eine Klammer zwischen Berlin und der Berlinale. Dabei hat sich die Kooperation von BMW-Chef Hans -Reiner Schröder und der „Bunte“-Chefredakteurin Patricia Riekel bewährt. Auch wenn sich der Andrang der Hollywood-Stars in Grenzen hält, bleiben immer noch genug deutsche Filmgrößen und sonstige Honoratioren, um das Leben in Zeiten des Festivals zu feiern. Dabei war die internationale Szene mit Diane Kruger und Christopher Lee vertreten. Stars dürfen das Party-Gedränge nicht mehr scheuen, Arroganz scheint ziemlich out zu sein. Mit 500 Gästen war das Humboldt-Carré in der Behrenstraße dicht gefüllt. Die Räume hatten sich dem vom Sponsor inspirierten Dresscode „Black Meets White“ angepasst, weiße und schwarze Loungemöbel standen auf schwarzen und weißen Teppichen, mächtige Discokugeln unter der Decke fabrizierten einen hübsch glitzrigen Schneeflockeneffekt, und der Champagner wurde aus goldenen Flaschen eingeschenkt. „Just like Hollywood“, befand Designer Michael Michalsky, der ein bisschen Kino mit ein bisschen Party mischt. Längst gilt es nicht mehr als peinlich zuzugeben, dass man im Grunde keine Zeit fürs Kino hat. Da die Berlinale die ganze Stadt fest im Griff hat, ist es komplett in Ordnung, einfach nur mal nachts am Film-Glamour zu schnuppern. Jack White und Franziska Knuppe hielten es so, Sabine Christiansen war nur kurz angereist, um den Film von Angelina Jolie zu sehen. Unter anderem Martina Gedeck, Maria Furtwängler, Alexandra Kamp, Mario Adorf, Cosma Shiva Hagen, Jeanette Hain, Marie Bäumer, Peter Ramsauer, Klaus Wowereit, US-Botschafter Philip Murphy, sein italienischer Kollege Michele Valensise, sowie Ferres-Partner und Wulff-Freund Carsten Maschmeyer flanierten über den roten Teppich vorbei an einer Sechs-Liter-Flasche Champagner, die für einen guten Zweck online versteigert werden soll. Dieter Kosslick hielt sich wie viele Gäste nicht an den Dresscode, sondern trug stolz seinen Schal in den diesjährigen Berlinale-Farben Senf und Mauve. Artur Brauner demonstrierte, dass mit Partys in den 90ern noch lange nicht Schluss sein muss. Vielleicht schaut er ja noch am Sonntagabend bei der Filmstiftung NRW vorbei, die in der nordrhein-westfälischen Landesvertretung traditionell ihr eigenes Fest feiert. Bi

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