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Die Berliner Feuerwehr und die Gewerkschaft der Polizei sprechen von einer neuen Dimension der Gewalt gegenüber Einsatzkräften in der Silvesternacht.

© Wolfram Steinberg/dpa

Feuerwehr-Chef beklagt Übergriffe auf Einsatzkräfte: „Die Gewalt in der Silvesternacht entsetzt mich“

Die Berliner Feuerwehr und die Gewerkschaft der Polizei sprechen von einer neuen Dimension der Gewalt gegenüber Einsatzkräften in der Silvesternacht.

Der Chef der Berliner Feuerwehr hat das Ausmaß der Gewalt gegen Polizisten und Feuerwehrleute in der Silvesternacht beklagt. „Was ich dort beobachte, das entsetzt mich auch“, sagte Karsten Homrighausen in der RBB-„Abendschau“ (Mittwoch). „Dass die Schwere dieser Angriffe immer weiter zunimmt, dass wir jetzt mit Schreckschusspistolen bedroht werden und auch teilweise beschossen werden.“

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sah das ähnlich. Es gebe eine neue Dimension, „was die Schwelle der Gewalt angeht“, sagte der GdP-Sprecher Benjamin Jendro. „Fahrer von Rettungswagen werden angegriffen und denen hält man dann eine Schreckschusspistole vor.“ Solche Pistolen ließen sich nicht von echten Waffen unterscheiden. Auch Raketen würden auf Rettungswagen abgefeuert. Das sei eine „enorme Bedrohungssituation“.

Weitere neue Verbotszonen für Feuerwerk hält Jendro nicht für umsetzbar. Berichte zu Übergriffen gegen Polizisten und Feuerwehrleute seien aus fast allen Stadtbezirken gekommen. „Es war ein enormer Kraftaufwand, allein diese zwei Verbotszonen durchzusetzen. Stadtweit wird das nicht möglich sein, weil dazu das Personal fehlt.“

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In der Silvesternacht war es in den beiden neuen Böller-Verbotszonen am Alexanderplatz und rund um die Pallasstraße in Schöneberg ruhig geblieben. Aber an zahlreichen anderen Stellen verhielten sich besonders Gruppen junger Männer rücksichtslos und zum Teil sehr aggressiv. Sie warfen Böller auf andere Menschen und auch auf Polizisten und Feuerwehrleute. Raketen wurden quer durch die Gegend geschossen, zunehmend beliebter wurden auch Schüsse mit Schreckschusspistolen in die Luft.

Die Feuerwehr zählte 24 Übergriffe, mehrere Feuerwehrleute wurden verletzt. Polizisten wurden 14 Mal angegriffen, etwa in Kreuzberg, Neukölln und Prenzlauer Berg, ebenfalls mit einer Reihe Verletzter. (dpa)

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