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Ab September soll Sex in Berlins Bordellen wieder erlaubt sein. Betreiber müssen aber ein Hygienekonzept vorlegen.

© Tom Weller/dpa

Fesselspielchen ab Samstag, Sex ab September: Senat lockert Verbot der Prostitution in Berlin

Monatelang war käuflicher Sex in Berlin aufgrund der Coronakrise verboten. Ein paar Praktiken sind bald wieder erlaubt. Allerdings nicht „gesichtsnah“.

Von Ronja Ringelstein

Nach monatelangem Verbot wegen der Corona-Pandemie wird Sexarbeit in Berlin schrittweise wieder erlaubt. Der Senat hat in seiner Sitzung am Dienstag entschieden, dass sexuelle Dienstleistungen ohne Geschlechtsverkehr ab 8. August wieder angeboten werden dürfen.

Zunächst sollen demnach wieder Sado-Maso-Praktiken und erotische Massagen erlaubt sein, ab September wieder Geschlechtsverkehr, wie die Gesundheitsverwaltung mitteilte.

In der neuen Änderung der Infektionsschutzverordnung wird die „entgeltliche Erbringung sexueller Dienstleistungen ohne Geschlechtsverkehr, insbesondere erotische Massagen, Fesselspiele und verwandte Sexualpraktiken“ als zulässig gesehen, einschränkend heißt es aber: „Gesichtsnahe Praktiken sind nicht erlaubt.“
Insoweit dürfen auch die Bordelle und Prostitutionsvermittlungen ihren Betrieb wieder aufnehmen.

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Dabei müssen die Anbieter von sexuellen Dienstleistungen individuelle Hygienekonzepte erarbeiten und auf Verlangen der zuständigen Behörde vorlegen, außerdem darf immer nur ein Kunde oder eine Kundin mit Termin bedient werden.

Im Hinblick auf die oft sehr prekäre Situation von Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern seien Lockerungen in dem Bereich „aus gesundheits-, aber auch aus frauenpolitischer Sicht“ geboten, hieß es in einer Mitteilung des Senats.

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„Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Betroffenen aufgrund wirtschaftlicher Notlagen in Abhängigkeitsverhältnisse geraten und im Verborgenen unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen ihrer Tätigkeit nachgehen.“ In einigen Bereichen körpernaher Dienstleistungen, wie Friseurbetrieben, Tattoo-Studios, Massagesalons hatte es zuvor bereits Lockerungen unter Berücksichtigung strenger Hygienevorschriften gegeben. (mit dpa)

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