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Ab Dezember werden voraussichtlich wieder täglich ICE am Bahnhof Zoo halten.

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Fernverkehr in der Berliner City-West: Jarasch fordert mehr ICE-Halte am Bahnhof Zoo

Die Berliner Grünen-Spitzenkandidatin will Zoo und Ostkreuz aufwerten. Zudem könnten von Westen kommende Züge geteilt werden. Die Bahn reagiert zurückhaltend.

Für die City West ist es eine frohe Kunde: Ab Dezember werden wie berichtet voraussichtlich wieder täglich ICE am Bahnhof Zoo halten. Je ein neuer Fernverkehrszug stoppt täglich auf dem Weg von und nach Köln am alten West-Berliner Bahnhof. Geht es nach Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch, kann das nur der Anfang sein.

„Es ist gut für die Menschen in West-Berlin, wenn die Bahn wieder Züge im Bahnhof Zoo halten lässt“, sagte sie dem Tagesspiegel. „Der jetzt geplante Umfang mit einzelnen Halten ist allerdings, nicht nur wegen des Booms der City-West, noch viel zu gering.“

Die Bahn habe sich auf einen richtigen Weg gemacht, der in Zukunft konsequent weiter gegangen werden müsse. Der Zoo solle wieder regelmäßiger Stadtbahn-Halt werden, fordert sie. Daneben solle auch das Ostkreuz in die West-Ost-Achse der Stadtbahn als regelmäßiger Halt- aber auch Startbahnhof integriert werden.

Die Degradierung des Bahnhofs Zoo nach der Eröffnung des Hauptbahnhofs sei „ein schwerer Schlag für die City-West und verkehrlich nie wirklich nachvollziehbar“ gewesen, sagte sie. Deshalb sollten Zoo und Ostkreuz nun wieder stärker aufgewertet werden. Für die Reisenden wäre so ein erheblicher Komfort-Gewinn bei der Anfahrt zum Bahnhof erreicht, da gerade der Ostteil der Stadt und die City-West deutlich besser angebunden seien.

Um die mehreren großen Bahnhöfe im polyzentrischen Berlin richtig zu nutzen, wäre aus Sicht von Jarasch auch eine Zugteilung aus Westen kommender Fernzüge in Spandau möglich. „So dass Teile über die Stadtbahn geleitet werden und andere Züge direkt zum Südkreuz.“, sagte sie.

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Bettina Jarasch, Spitzenkandidatin der Berliner Grünen für die Abgeordnetenhauswahl.
Bettina Jarasch, Spitzenkandidatin der Berliner Grünen für die Abgeordnetenhauswahl.

© Annette Riedl/dpa

Die Deutsche Bahn reagierte zurückhaltend auf die Forderungen. „Grundsätzlich ist die Auslastung der Strecke sehr hoch“, teilte ein Sprecher als Begründung für den ausbleibenden häufigeren Halt am Zoo mit. Mit den bestehenden Halten Ostbahnhof, Spandau, Hauptbahnhof und Südkreuz seien die jeweiligen Stadtbereiche bereits sehr gut angebunden.

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Gemunkelt wurde in der Vergangenheit hingegen immer wieder, die Bahn verzichte auf den Halt am Zoo, um die Ladenflächen am Hauptbahnhof attraktiver vermieten zu können.

Auch vom Trennen der Züge in Spandau hält die Bahn nichts. „Das Trennen bzw. Kuppeln von Zügen in Spandau würde die bereits dicht belegten Strecken in Berlin zusätzlich belasten“, teilte sagte der Sprecher mit. „Für eine solch kurze Strecke innerhalb Berlins wäre das auch ein zu hoher Aufwand und würde den Fahrgästen kaum Vorteile bringen.“ Die Feinverteilung der Reisenden zu ihren Zielen in Berlin erfolge auch mit den bestehenden ICE-Halten und den dortigen Anschlüssen an den öffentlichen Nahverkehr sehr gut.

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