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Die Ruinen der Bau-Genossenschaft "Quartier Möckernkiez" direkt am Park am Gleisdreieck, aufgenommen am 18. Februar 2016.

© Kitty Kleist-Heinrich

Fast alle Wohnungen müssen vergeben sein: Möckernkiez-Finanzierung nur unter strengen Auflagen

Gesichert ist die Finanzierung des Möckernkiez-Projektes noch nicht. Doch nun ist mehr darüber bekannt, welche Auflagen der Banken zu erfüllen sind.

Nachdem der Tagesspiegel am Freitag ausführlich über das Kreuzberger „Möckernkiez-Projekt“ berichtet hatte, meldete der rbb am Abend, Berlins größtes Genossenschaftsprojekt könne offenbar zu Ende gebaut werden. Danach könnte der Eindruck entstehen, die Finanzierung sei nun gesichert. Das ist jedoch nicht der Fall, sagt Frank Nitzsche, Vorstandsmitglied der Möckernkiez eG am Samstag. „Es handelt sich nicht um eine gesicherte Finanzierungszusage.“ Denn ob die Genossenschaft, deren Baustelle seit bald anderthalb Jahren am Rande des Gleisdreieckparks ruht, die knackigen Auflagen der Banken überhaupt erfüllen kann, ist nicht ausgemacht. Der heikelste Punkt sei der Reservierungsstand der geplanten 464 Wohnungen: Bedingung für die Auszahlung der ersten Darlehensrate – und damit für den Weiterbau - ist der Nachweis, dass 95 Prozent der Wohnungen vergeben sind und dass auch das dafür notwendige Geschäftskapital der zukünftigen Bewohner in Höhe von 920 Euro pro Quadratmeter eingegangen ist. Dafür müssen aber noch für 100 Wohnungen Interessenten gefunden werden.  

Dafür brauche man jetzt schnell 100 Grundrisse, 100 Exposés und eine Absprache mit dem Aufsichtsrat. Denn die Suche werde unter erheblichem Zeitdruck geschehen: Bis Frühsommer müssten die Transaktionen erfolgt sein. Doch allein für diese 100 Wohnungen die Interessentengespräche zu führen, kann das kleine Büro der Genossenschaft nicht leisten. Deshalb sind jetzt die Mitglieder gefragt, die die Gespräche übernehmen und die Neuen beraten sollen. „Diese Auflage würden wir ohne sie nicht schaffen.“

„Wir sind kurz vor dem Durchbruch“, das hätten die Leute schließlich schon zweimal gehört. Nitzsche will deshalb ungern als Lautsprecher dastehen. Er wisse nur soviel: „Das Licht am Ende des Tunnels ist kein entgegenkommender Zug.“

"In der Schwebe": Tagesspiegel-Reporterin Deike Diening berichtete im Tagesspiegel ausführlich über das Projekt, das einst bewundert wurde - bis im November 2014 der Baustopp kam. Lesen Sie die ganze Reportage für 45 Cent im digitalen Kiosk Blendle.

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