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Das T-Shirt dieses Kindes sagt alles. So ungefähr ist es auch bei der Tochter unserer Autorin, wenn sie mit der Großmutter zusammen ist.

© picture alliance / dpa

Familien-Kolumne: Oma ist die Beste

Unsere Redakteurin Tanja Buntrock ist nur Statistin, wenn ihre Mutter die Enkelin besucht. Doch das ist in Ordnung so, denn Großeltern sind eine wahre Hilfe.

Ein typischer Whatsapp-Dialog zwischen meiner Mutter und mir: Ich schickte ein Foto und schrieb: „London. Im Hintergrund Big Ben.“ Meine Mutter: „Toll! Wir fahren gleich nach Bremerhaven.“

Wir, dass sind meine Mutter und meine siebenjährige Tochter. Manchmal ist auch mein Vater dabei. Wenn mein Mädchen mit seinen Großeltern zusammen ist, dann existiere ich nur noch als Statistin auf der Familienbühne. Für mich ist das okay, denn ich weiß: Wenn Oma kommt, um meine Tochter abzuholen, dann ist für sie Schlaraffenland-Zeit. Zusammen sind sie ständig unterwegs; mich erreichen Fotos vom Bremer Freimarkt, vom „Schulschiff Deutschland“, aus den Tiergrotten in Bremerhaven, vom Minigolf-Platz, von Badeseen, beim Rollschuhlaufen und Fußballspielen an den Plätzen meiner Kindheit.

Wenn Bundesliaga läuft, darf sie Opas Cola austrinken

Manchmal bekomme ich durch Zufall heraus, dass so einige Regeln, die bei uns in Berlin bestehen, in der alten Heimat außer Kraft gesetzt sind. „Bei Oma und Opa darf ich nach jedem Mittagessen an die Eisbox “, erzählte meine Tochter. Dabei weiß ich längst, dass die Kleine zu jedem Werder-Spiel, das Opa in seiner Lieblingskneipe samstags schaut, den Rest seiner Cola austrinken darf. Und dass „ausnahmsweise“ (O-Ton Oma) das Kind sowohl nach dem Frühstück und vor dem Zubettgehen etwas auf „Kika“ im Fernsehen schauen darf. Auch ist mir bekannt, dass es beim Brötchenholen an der Ecke von der netten Verkäuferin immer noch ein paar Naschis extra aus der Bonbon-Box gibt.

Die Großeltern werden als Betreuer wieder wichtiger

Die Ausnahmen sind völlig in Ordnung, denn Großeltern sind etwas Besonderes. Ich bin dankbar, dass meine Tochter ein so gutes Verhältnis zu ihnen hat. Meine Mutter war am Tag der Geburt meiner Kleinen da und ist seither regelmäßig zu Besuch gekommen. Das hat mich entlastet und dazu beigetragen, dass meine Kleine und meine Mutter eine innige Beziehung aufgebaut haben. Als das Kind im vorigen Sommer drei Wochen in Bremen war, vermisste ich es sehr. Meine Tochter wäre auch noch länger geblieben – die Einschulung kam dazwischen. Was las ich kürzlich? Großmütter und -väter sind die „drittwichtigste Betreuungsinstanz für Kinder im Krippen-

und Kindergarten-Alter“, berichtet das Deutsche Jugendinstitut. In Zeiten, in denen Kitaplätze rar sind und beide Elternteile arbeiten, werden Oma und Opa wieder wichtiger. Das einzig Unangenehme an unserer komfortablen Situation ist der Abschied. Wenn die Oma das Kind nach Berlin gebracht hat und wieder abfährt, dann brauche ich einen Lappen, um die vielen vergossenen Tränen wieder aufzuwischen.

Wer nicht so viel Glück hat mit den Großeltern, wird vielleicht auf der Seite www.großelterndienst.de fündig.

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