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Das linke Foto zeigt den umgeleiteten Radweg, die Absperrung wenige Meter vorher ist auf der Aufnahme nicht zu sehen. Inzwischen wurden Bushaltestelle und Poller versetzt (rechts).

© Christian Winkler, Henning Onken

Baustelle in Tiergarten: Radweg-Irrsinn an der Nationalgalerie

Führt ein umgeleiteter Radweg am Reichpietschufer wirklich an den Mast einer Bushaltestelle? Ein Foto in sozialen Netzwerken streute diesen Verdacht. Doch es ist viel komplizierter.

Vor der Neuen Nationalgalerie in Tiergarten wurden Radfahrer bis vor wenigen Tagen in eine absurde Situation gebracht. So sah es zumindest auf einem Foto aus, das über Facebook und Twitter die Runde machte. Gelbe Baustellenmarkierungen auf dem Bürgersteig führten den Radweg direkt an den Mast der Bushaltestelle am Reichpietschufer. Auch dahinter hätten mehrere Poller schwere Stürze verursachen können.

Das Grünflächenamt Mitte widerspricht dieser Darstellung. Zu jedem Zeitpunkt hätte eine Absperrung den Zugang zu dem verlegten Radweg verhindert, sagt Thomas Pein vom Grünflächenamt Mitte. Diese wäre sichtbar gewesen, wenn sich der Fotograf wenige Meter zurück bewegt hätte. Tatsächlich zeigt die Aufnahme eines anderen Fotografen, dass es diese Absperrung gab.

Inzwischen ist die Umleitung gefahrlos zu befahren, Haltestellenmast und Poller wurden entfernt. Der Sinn dieser Maßnahmen erklärt sich erst mit Blick auf die Baustelle nebenan. Die Neue Nationalgalerie wird gerade saniert. Die Fläche des ursprünglichen Radweges werde bald von den Bauarbeiten in Anspruch genommen, heißt es vom Bezirk.

Eine Benutzungspflicht für den schmalen Radweg auf dem Bürgersteig gibt es an dieser Stelle nicht. Doch wie so oft meiden viele Radfahrer die Straße, um sich nicht mit Autofahrern anzulegen, die schimpfend und hupend auf den Radweg verweisen.

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