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Berlin am Morgen

© Getty Images

Ex-Senator Hassemer gibt Vorsitz ab: Jünger und diverser – Stiftung Zukunft Berlin bekommt einen neuen Vorstand

Sie machen Vorschläge zur Neuordnung von Berlin: Ex-Senator Volker Hassemer hat die neuen Köpfe der Stiftung Zukunft Berlin vorgestellt. Der Vorstandssprecher ist kein Unbekannter. 

Der frühere Senator für Stadtentwicklung Volker Hassemer gibt sein Amt als Vorstandsvorsitzender der von ihm gegründeten Stiftung Zukunft Berlin (SZB) ab. Einen "Generationswechsel" gebe es auch im Vorsitz des Stiftungsrates, teilte die Stiftung am Dienstag mit. Die Stiftung war im Jahr 2006 gegründet worden, ist gemeinnützig und politisch unabhängig

Stifter sind die Unternehmer Dieter Rosenkranz und Klaus Groth. In der Einrichtung arbeiten rund 400 Berliner in Gruppen mit jeweils fünf bis 15 ehrenamtlichen Mitgliedern. Ein neuer und erweiterter Vorstand beginne nun mit der Arbeit. Vorstandssprecher wird der evangelische Theologe Markus Dröge. Er war 2009 bis 2019 Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Mitglied des Rates der EKD bis 2021 und Stiftungsrat bei Schulter an Schulter - Stiftung gegen Rassismus. 

Dröge sagte er habe seit vier Wochen seine Ämter aufgegeben und werde zusammen mit einer noch nicht nominierten zweiten Vorstandssprecherin und einem achtköpfigen Vorstand die Stiftung führen. Zum Vorstand gehören etwa der langjährige ehemalige Senatssprecher Richard Meng, der sich vor allem im Berlin-Forum und dem Zukunftsforum Berlin-Brandenburg engagieren wird. 

Einen weiteren Schwerpunkt der Aktivitäten der Stiftung, die Kultur, wird Vorstand Christophe Knoch leiten. Der ehemalige Sprecher der Koalition Freie Szene ist Kulturmanager. Die Finanzen der Stiftung verantwortet die seit 15 Jahren in der Stiftung tätige Bankmanagerin Karin Kohler. Auch Stefan Richter bleibt geschäftsführender Vorstand und widmet sich vorrangig den Bereichen Demokratie- und Stadtentwicklung. Das Themenfeld Europa verantwortet Yolanda Rother, Absolventin der Hertie-Scool of Governance.

Jugendnetzwerk soll zur Stiftung stoßen

Zu den wichtigen neuen Vorhaben zählte Dröge die Zusammenarbeit mit dem "Jugendnetzwerk", das in die Stiftung einbezogen werden soll. Zurzeit wird an einem "Zehn-Punkte-Katalog mit Erwartungen und Forderungen an Berlin" gearbeitet. Dieser soll im Berlin-Forum diskutiert werden. 

Markus Dröge spricht für den Vorstand zusammen mit einer noch nicht nominierten Frau.
Markus Dröge spricht für den Vorstand zusammen mit einer noch nicht nominierten Frau.

© Kühnapfel Fotografie

Die "Partizipation junger Leute in Berlin zu verstärken" sei ein wichtiges Ziel. An einem der Ziele des Koalitionsvertrags von Rot-Grün-Rot arbeitet die Stiftung seit langem: an der Kooperation mit Brandenburg. Hier habe die Stiftung drei Zentrale "Achsen": "Berlin-Lausitz, Berlin-Prignitz und Berlin-Stettin", allein in der erstgenannten Kooperation seien 35 Unterstützter beteiligt.

Das "Berlin-Forum" zählt zu den bekanntesten Formaten

Neben Vorschlägen zur städtebaulichen Entwicklung Berlins zählt zu den bekannteren Vorhaben der Stiftung das "Berlin-Forum", mit dem es einem Querschnitt der Zivilgesellschaft in politischen und sozialen Fragen eine Stimme verleihen will. Zum Berlin-Forum zählen 50 Menschen aus allen Bereichen der Berliner Gesellschaft, es wird gemeinsam getragen mit den Partnerorganisationen BUND Berlin, Deutscher Caritasverband, Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Handwerkskammer Berlin, Landesmusikrat Berlin, Landessportbund Berlin, Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin und ver.di Berlin-Brandenburg.

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Volker Hassemer (CDU) war 1981 Senator für Stadtentwicklung und erneut zwischen 1991 und 1996 im Senat unter dem Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen. Er hatte das wichtige Amt inne, als die beiden von der Mauer geteilten Stadtteile wieder miteinander vernetzt und verbunden werden mussten.

Um die Stadtgesellschaft mitzunehmen und die besten Lösungen der Probleme zu finden, berief Hassemer ein "Stadtforum" mit Stadtplanern, Architekten und anderen Experten ein. Die Lenkung der Investitionen unter anderem beim Bau des Potsdamer Platzes sowie dessen gestalterische Vielfalt geht maßgeblich auf das Stadtforum und Hassemer zurück.

Hassemer sagte zu seiner eigenen Rolle nach Einsetzung des neuen Vorstands: „Ab heute gucke ich zu, mache ich mit, aber habe nichts mehr zu sagen“. Er habe „seit fast 20 Jahren“ die Stiftung geleitet. 

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