zum Hauptinhalt
Bischof Markus Dröge.

© Mike Wolff

Update

Evangelische Kirche in Berlin: Kirche gibt 500.000 Euro für Flüchtlinge

Auf der Synode in Berlin hat die evangelische Kirche beschlossen, kurzfristig eine halbe Million Euro für Flüchtlingsarbeit zur Verfügung zu stellen. Bischof Markus Dröge will außerdem eine Flüchtlingskirche in Berlin einrichten.

Eine halbe Million Euro stellt die evangelische Kirche in Berlin und Brandenburg kurzfristig für ihre Flüchtlingsarbeit zur Verfügung. Das beschloss die Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Sonnabend zum Abschluss ihrer Beratungen. Finanziert werden soll das durch voraussichtliche Mehreinnahmen der Kirchensteuer.

Bischof Markus Dröge hatte zuvor bereits angekündigt, eine leerstehende Berliner Innenstadtkirche künftig als Flüchtlingszentrum nutzen zu wollen. Dort sollen Ansprechpartner für Gemeinden bereitstehen, die sich um Flüchtlinge kümmern. In der Kirche könnten auch Flüchtlinge in Notsituationen für eine begrenzte Zeit aufgenommen werden.

Vorgesehen sind im Haushaltsjahr des kommenden Jahres 500.000 Euro, im Jahr darauf sollen noch einmal 500.000 Euro für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt werden. Dies ist jedoch noch nicht beschlossen. Die Kirchenleitung wurde aufgefordert, ein Konzept für Einsatz des Geldes zu entwickeln.

Bereits am Freitag hat die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz zwei ihrer wichtigsten Spitzenämter neu besetzt: So wurde das bisherige Vorstandsmitglied der Diakonie Niedersachsen, Jörg Antoine, in das Amt des Konsistorialpräsidenten und der ebenfalls aus der hannoverschen Landeskirche stammende Theologe Christian Stäblein in das Amt des Propstes gewählt. Die bisherige Pröpstin Friederike von Kirchbach, die auch Vorsitzende des Rundfunkrates des RBB und des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg ist, trat zur Wiederwahl an, erhielt aber lediglich 37 der 114 abgegebenen Stimmen. Auf Stäblein entfielen 60 Voten, eine dritte Kandidatin erhielt 16 Stimmen.

Damit entschied sich das Kirchenparlament für ein komplett neues Personaltableau, nachdem die auf zehn Jahre begrenzten Amtszeiten von Konsistorialpräsident Ulrich Seelemann und Pröpstin Friederike von Kirchbach ausliefen. Seelemann trat bereits im Frühjahr zur Wiederwahl an – und scheiterte, obwohl er einziger Kandidat war.

Beide Ämter sind für das tägliche Geschäft der rund eine Million Gemeindeglieder zählenden Kirche wichtig: Der Konsistorialpräsident ist der oberste Jurist, seine wichtigste Aufgabe ist die Leitung der an der Georgenkirchstraße in Berlin-Friedrichshain angesiedelten zentralen Kirchenverwaltung. Der Propst ist der Stellvertreter von Bischof Markus Dröge in der Kirchenleitung.

Antoine kündigte nach seiner Wahl an, mit dem Senat erneut über den Religionsunterricht verhandeln zu wollen. Er möchte, dass sich Schüler, die am kirchlichen Unterricht teilnehmen, vom Ethikunterricht abmelden können, wie es in Brandenburg beim Schulfach LER bereits der Fall ist. „Es bleibt unverständlich, dass Schüler, die am Religionsunterricht teilnehmen, in Ethik belehrt werden müssen“, sagte Antoine.

Zur Startseite