zum Hauptinhalt
Blick in das Europaparlament in Brüssel (Belgien) während einer Plenartagung.

© Laurent Dubrule/EPA/dpa

EU-Wahl 2019: Elf Berliner Genossen kandidieren für die SPD in Brüssel

Ein Jahr vor der Wahl für das Europaparlament haben die Berliner Sozialdemokraten ihre Kandidaten für die Bundesliste nominiert.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

In einem Jahr wird das Europaparlament neu gewählt, Wahlsonntag ist in Deutschland der 26. Mai 2019. Die Berliner Sozialdemokraten sind nun die Ersten, die ihre Kandidaten für die SPD-Bundesliste nominieren. Auf einem Landesparteitag am 1. Juni konkurrieren elf Bewerber um den einzigen Platz auf der Liste, der eine echte Chance bietet.

Für jeden Prozentpunkt bei der EU-Wahl können die deutschen Sozialdemokraten mit einem Mandat in Straßburg rechnen. Das ist nicht besonders viel – und entsprechend groß ist das Gedränge zwischen den großen und kleinen SPD-Landesverbänden.

Die Berliner SPD-Europaabgeordnete Sylvia-Yvonne Kaufmann (63) tritt nicht wieder an. Als dies parteiintern bekannt wurde, begann ein großer Run auf den attraktiven Posten. Es meldeten sich insgesamt 14 Interessenten, von denen drei inzwischen zurückgezogen haben.

Auf ein geordnetes Verfahren zur Vorauswahl der Bewerber hatte die Parteispitze um den SPD-Landeschef Michael Müller zunächst verzichtet. Am Donnerstagabend stellten sich deshalb alle elf Kandidaten bei einer gut besuchten Veranstaltung im Willy-Brandt-Haus vor.

Das sind die Kandidaten

Die besten Chancen, auf dem Landesparteitag für die Bundesliste nominiert zu werden, hat die Gewerkschafterin Gabriele Bischoff (57), die zwei Jahrzehnte europapolitischer Erfahrung mit sich bringt. Seit 2015 ist sie Präsidentin der Arbeitnehmergruppe im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss.

Bei der innerparteilichen Vorstellungsrunde präsentierte sich Bischoff als „erfahrene Gewerkschafterin, leidenschaftliche Europäerin und engagierte Feministin“. Sie sagte aber auch: „Es könnte 2019 eine Schicksalswahl werden – für Europa und für die Sozialdemokratie“.

Der Landesvorsitzenden der Jusos, Annika Klose (25) wird bei der Nominierung am 1. Juni ein achtbares Ergebnis, aber nicht der Sieg zugetraut. Sie plädierte in der SPD-Bundeszentrale dafür, „das Projekt Europa zu retten“. Klose glaubt, im Wahlkampf „die jungen Leute erreichen“ zu können.

Ein Interessent, der ursprünglich vom SPD-Landeschef Müller für die EU-Kandidatur angeworben wurde, zog sich schon vor drei Wochen zurück: der frühere Kultur-Staatssekretär Tim Renner. Unklar ist noch, ob der SPD-Landesvorstand am Montag eine Empfehlung für den Landesparteitag ausspricht, wer aus Berlin nach Europa gehen soll.

Zur Startseite