zum Hauptinhalt
Vera Gäde-Butzlaff ist neue Aufsichtsrats-Chefin.

© Mike Wolff

Erstmals Frau an der Spitze: Gäde-Butzlaff ist neue Aufsichtsrat-Chefin von Vivantes

Die landeseigenen Kliniken konnten im Jahr 2017 15 Millionen Euro Plus verzeichnen und haben eine neue, stadtweit bekannte Aufsichtsratschefin.

Die Berliner Vivantes-Kliniken haben auch das vergangene Geschäftsjahr mit einem Plus abgeschlossen – und eine neue, stadtweit bekannte Aufsichtsratschefin. Mit Vera Gäde-Butzlaff ist am Mittwoch die erste Frau an die Spitze des Kontrollgremiums der landeseigenen Krankenhauskette gewählt worden. Die 63 Jahre alte Managerin tritt die Nachfolge von Peter Zühlsdorff an, der – grob vereinfacht formuliert – im Streit mit dem Senat seinen Posten abgab.

Vivantes-intern fühlten sich einige im Vergleich zur ebenfalls landeseigenen Charité nicht ausreichend gut vom Senat unterstützt. Und so teilte Gäde-Butzlaff noch am Mittwoch gleich Erfreuliches mit: Der Aufsichtsrat habe für 2017 ein positives Jahresergebnis von 21,4 Millionen Euro festgestellt. Davon seien „einmalige Sondereffekte“ in Höhe von 6,2 Millionen Euro abzuziehen – bleiben allerdings immer noch rund 15 Millionen Euro Plus übrig.

Dies sind rund zwei Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Gemessen am Umsatz wird das Ergebnis zwar als schwarze Null eingestuft – schließlich ist Vivantes der drittgrößte Arbeitgeber der Hauptstadt und setzt mit Krankenhäusern, Heimen, Versorgungszentren und ambulantem Pflegedienst deutlich mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr um. Trotzdem dürften das 15-Millionen-Euro-Plus einige ermutigen: Die Mitarbeiter der ausgegliederten Tochterfirmen hatten immer wieder für mehr Lohn gestreikt. Vivantes hat lange einen von allen Senatskoalitionen gewollten Sparkurs durchgesetzt.

An diesem Donnerstag wird sich der Vivantes-Vorstand um Andrea Grebe in einer Bilanzpressekonferenz zu Umsätzen, Löhnen und Personal äußern. Vivantes teilte zuvor mit, dass neben Konzernchefin Grebe, die einst als Internistin anfing, und der neuen Aufsichtsratsvorsitzenden Gäde-Butzlaff die Spitze der Klinikkette auch sonst weiblicher geworden sei: Der Aufsichtsrat als Ganzes bestehe aus zehn weiblichen und sechs männlichen Mitgliedern. Gäde-Butzlaff war bis Februar dieses Jahres als Vorstandsvorsitzende des Gasversorgers Gasag tätig. Zuvor war sie Chefin der Berliner Stadtreinigung BSR.

Zur Startseite