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Irmela Mensah-Schramm engagiert sich seit Jahren gegen Rechtsextremismus.

© Jörg Carstensen/dpa

Ermittlungen gegen Berliner Aktivistin: Bautzener Polizist zeigt Irmela Mensah-Schramm an

In Bautzen hat die Berliner Aktivistin Irmela Mensah-Schramm Naziparolen übersprüht. Jetzt muss sie mit Ermittlungen wegen Sachbeschädigung rechnen.

Die Berliner Menschenrechtsaktivistin Irmela Mensah-Schramm ist nach eigenen Angaben in Bautzen von einem Polizisten wegen Sachbeschädigung angezeigt worden. Der Beamte habe sie Ende Oktober beim Übersprühen von Nazi-Parolen auf einem Verteilerkasten beobachtet. "Der Polizist beschimpfte mich als kriminell und nahm mir die Farbdose ab. Auch die umstehenden Bürger pöbelten mich an. Das habe ich so noch nie erlebt", sagte Mensah-Schramm am Montag der Nachrichtenagentur dpa.

Ein Polizeisprecher bestätigte die Anzeige: "Selbst wenn beste Absichten dahinter stehen, handelt es sich um eine Straftat. Die Kriminalpolizei ermittelt, dann wird sich die Staatsanwaltschaft kümmern." Auf ihrer deutschlandweiten Mission - Mensah-Schramm entfernt seit 30 Jahren rechte Schmierereien und Nazi-Symbole aus dem öffentlichen Raum - machte die 70-Jährige bereits zum dritten Mal in Bautzen Halt.

Erst Anfang Oktober erhielt sie in Berlin einen Strafbefehl wegen des Übermalens von Hassparolen. Gegen das Urteil über die Zahlung von 1800 Euro legte sie Widerspruch ein. Für ihr Engagement gegen Rechts erhielt Mensah-Schramm bereits die Bundesverdienstmedaille, den Göttinger Friedenspreis und den Dresdner Erich-Kästner-Preis. (dpa)

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