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Ariana Savalas, Sängerin und Moderatorin, steht bei bei der Medienpremiere der neuen Palazzo-Show "Glanz & Gloria".

© dpa

Erlebnisgastronomie zum Genießen: Neue „Palazzo“-Dinnershow im Spiegelpalast

Im Palazzo-Zelt wird wieder gespeist und gestaunt. Warum sich ein Besuch zur neuen Saison lohnt.

[Bis 8. März im Spiegelzelt an der Hertzallee. Tickets mit Menü (ohne Getränke) ab 79 Euro. Täglich außer montags 19.30 Uhr, sonntags 18 Uhr. www.palazzo.org.]

Essen im Varieté – nichts Neues. Aber das Original erneuert sich ständig und gehört in Berlin fest in den winterlichen Veranstaltungskalender: Palazzo, wie immer angetrieben vom Erfinder der Erlebnisgastronomie und Berlin-Fan Hans-Peter Wodarz. Die Premiere der 13. Spielzeit in dieser Woche war einerseits eine Art Familientreffen des Berliner Boulevards mit Gästen wie Herbert Köfer, Anouschka Renzi, Oliver Kalkofe und Claus-Theo Gärtner, aber auch ein Test: Kann Wodarz uns noch fesseln?

Er kann, das macht die Show „Family Affairs“ deutlich. Der Titel spielt auf die Familie an, die der Inszenierung von Spencer Novich und Tim Schneider einen hauchdünnen Rahmen gibt – aber mehr braucht es im Grunde auch nicht, denn die Show-Acts und handelnden Personen sind durchweg Spitzenklasse.

Besonders schön ist die Rückkehr von Peter Shub, dem reifen Kämpfer gegen die Tücken des Objekts, der immer komisch ist, egal, ob er sich in einer Garderobenstange verknotet oder in denglischem Stand-up brilliert. Der komplett irre Beatboxer Kerol aus Spanien kann auch Jonglieren und Kampfsport – schon deshalb empfiehlt es sich, seiner Aufforderung zum Mitmachen nachzukommen; Gast Wolfgang Lippert, den es bei der Premiere traf, beatboxte gekonnt mit.

Auch aus Spanien stammt Mateo Giras, der sich als Teil der Gruppe „15fFeet6“ auf dem „Russischen Barren“ herumschleudern lässt. Nata Galkina lässt es bei ihrer Fußjonglage nicht weniger faszinierend angehen, Matt und Valentina aus England liefern eine dynamische Rollschuhnummer, und auch das klassische Trapez funktioniert, hier in der Darbietung von Sarah & Guilhem, ästhetisch-erotisch ohne Turnhallen-Flair.

Vier-Gang-Menü zum Genießen

Einige dieser Acts werden von Konservenmusik gestützt, andere von einer wandlungfähigen und virtuosen Vier-Mann-Band, die dem Familien-Motto gemäß „Brothers in Law“ heißen muss und auch dem südafrikanischen Sänger Unathi Mzekeli den Rücken deckt. Das Vier-Gang-Menü kommt wie immer in den vergangenen Jahren von Kolja Kleeberg, der den weit verbreiteten Wunsch nach gebratener Ente – Wodarz’ Wappenvogel – erfüllt und sie als Keule mit Miso-Spitzkohl und Kartoffelgratin schickt. Vorher gibt es eine Kabeljauschnitte mit Kapernbrot und Grapefruit, bei der die Frage blieb, ob das Brot nicht unter dem Fisch besser platziert wäre, und eine würzige Gorgonzola-Suppe mit gebackenem Ziegenkäse.

Auch das Dessert, ein Holunder-Nougat–Törtchen mit Birne, Sauerrahmeis und Schoko-Ganache, zeigte die Fähigkeiten des Küchenteams, das, erstmal eingespielt, sicher noch zügiger arbeiten kann. Hingehen empfehlenswert!

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