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Pop-Avantgardist. Edgar Froese veröffentlichte mit Tangerine Dream rund fünfzig Alben.

© AFP

Enthüllung bei Berlin-Konzert von Tangerine Dream: Was Edgar Froese über den BER und Wowereit wusste

Edgar Froese gastierte zuletzt im Mai 2014 mit seiner Band Tangerine Dream in Berlin, seiner Heimatstadt. Das war für ihn Grund genug, sich auch in die Lokalpolitik einzuschalten. Dabei bewies er besonderen Humor. Hier der Text aus dem vergangenen Jahr nochmal zum Nachlesen.

Von Markus Hesselmann

Konzerte von Tangerine Dream sind eher wortkarge Angelegenheiten. So auch am Freitagabend im Admiralspalast, wohin die legendäre Elektronik-Band, deren Wurzeln im experimentellen, aber massentauglichen Krautrock der frühen Siebzigerjahre liegen, ihre Fans geladen hatte. Da sitzt dann Edgar Froese, 69, Gründer der Band und einziges verbliebenes Originalmitglied, an allerlei Geräten und entlockt ihnen Sphärisch-Rhythmisches, unterstützt von einer umwerfenden Multiinstrumentalisten-Truppe. Schlapphut, schlohweiße Haare und durchdringender Blick überzeugen auch. Aber geredet wird halt nicht.

Bis man Edgar Froese nach der letzten Zugabe, bei der Entgegennahme des Schlussapplauses auf einmal ein Mikrofon reicht. „Wir sind ja auch dieses Mal wieder in Tegel gelandet“, erzählt er. Aha, fragende Blicke im Publikum. „Auch nächstes Mal werden wir wieder in Tegel landen.“ Den Fans dämmert, worauf der Mann hinaus will. „Und der Wowereit ist in Peking.“

Als Berliner verspürt der Weltstar, der in Los Angeles und Wien lebt, aber in Rudow aufwuchs und später im Bayerischen Viertel wohnte sowie ein Tonstudio betrieb, offenbar das Bedürfnis, sich in die Lokalpolitik einzuschalten. Er habe Informationen, sagte Froese, dass Wowereit sich in Peking um den BER verdient mache. Auf dem Flughafengelände nämlich, „da eröffnet 2015 die weltgrößte chinesische Champignonfarm“.

Edgar Froese ist im Alter von 70 Jahren in Wien gestorben. Lesen Sie hier einen Nachruf auf Froese.

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