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Die Schäden in der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung sind enorm.

© BBF:

Enormer Schaden durch Vandalen in Berliner Bibliothek: „Einige tausend Bücher sind beschädigt, 1000 unwiderruflich zerstört“

Einbrecher dringen in die Berliner Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung ein. Sie richten enorme Schäden, wichtige Literatur ist endgültig verloren.

Deckenteile heruntergebrochen, der Teppichboden durchnässt, elektrische Leitungen kaputt, vor allem aber einige tausend Bücher beschädigt und rund 1000 unwiderruflich zerstört. Der Schaden, den Einbrecher in der Nacht zum Samstag in der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF) in Berlin angerichtet haben, ist enorm.

Unbekannte sind, wie berichtet, in das Bürogebäude in der Warschauer Straßen in Friedrichshain, in dem auch die Bibliothek ihren Sitz hat, eingedrungen und haben im ersten Stock Abflüsse von Waschbecken in den Toiletten zerstört sowie Wasserhähne aufgedreht.

Das Wasser richtete in der darunter liegenden Bibliothek enormen Schaden an. „Das Hauptziel des Einbruchs war Zerstörung und Vandalismus“, sagte Eva Schrepf, die Pressesprecherin der Bibliothek, dem Tagesspiegel. „Es wurden zwar Schränke aufgebrochen, aber kaum etwas gestohlen.“

Besonders bitter für die 35 Mitarbeiter: Die Räume sind vor Kurzem für rund 500.000 Euro aufwändig renoviert und im November neu eröffnet worden. „Der Altbestand ist zum Glück nicht von den Schäden betroffen“, sagte Schrepf. Im Untergeschoss und im Keller liegt die Masse der rund 760.000 Bücher der Bibliothek. „Ich kann nicht genau sagen, welche der beschädigten oder zerstörten Bücher am wertvollsten sind, weil sie nach dem Eingang des jeweiligen Erwerbs nebeneinander stehen. Es kann also ein Buch von 1860 neben einem von 2021 stehen.“

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Die Bibliothek hat einen herausragenden Bestand an Literatur zur deutschen Bildungsgeschichte. Sie ist führend bei Büchern zur Schulgeschichte und zur Geschichte von einzelnen Schulen. Sie hat auch viele Bände der so genannten grauen Literatur. Das sind Bücher, die nicht über Verlage veröffentlicht, sondern von den Schulen selbst publiziert wurden.

„Unter den beschädigten oder sogar ganz zerstörten Büchern ist mit Sicherheit auch ein Teil der grauen Literatur“, sagte Eva Schrepf. Die Bibliothek ist eine Abteilung des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation. Diese Einrichtung ist bundesweit vertreten und wird sowohl vom Bund auch auch von den Ländern finanziert.

„Der Schaden trifft uns sehr. Wir können derzeit noch nicht absehen, wie schnell und mit welchen Mitteln wir diesen Rückschlag kompensieren können“, sagte Sabine Reh, die wissenschaftliche Direktorin der BBF. Wie hoch der finanzielle Schaden genau ist, konnte Eva Schrepf noch nicht beziffern.

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