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Rein rechnerisch könnte Berlin demnächst auf einen Astrazeneca-Engpass zusteuern.

© Stefan Sauer/dpa

Engpass droht: In Berliner Impfzentren könnte Astrazeneca knapp werden

Laut Gesundheitsverwaltung ist Berlin „bis weit in den Juni“ mit Astrazeneca versorgt. Jedoch wurde bis Ende des Monats nichts nachbestellt. Reicht der Impfstoff?

Berlin könnte in den kommenden Wochen ein Engpass bei Astrazeneca drohen. Zumindest scheinen die Vorräte des Landes begrenzt. Betroffen könnte ein Teil jener Personen sein, deren Zweitimpfung mit dem Vakzin des britisch-schwedischen Pharmaunternehmens Ende Juni in den Impfzentren stattfinden soll.

Wie der RBB am Freitag berichtete, verfügt das Land laut interner Aufstellungen von Ende April noch über 46.143 Spritzen von Astrazeneca. Alleine in der Gruppe der 60- bis 69-Jährigen haben jedoch mehr als 58.000 Berliner:innen eine Erstimpfung im Impfzentrum mit Astrazeneca erhalten, wie aus einer Antwort der Senatsgesundheitsverwaltung auf Anfrage des FDP-Politikers Stefan Förster hervorgeht.

Weitere Spritzen dürften für die älteren Jahrgänge nötig werden. Die Vorräte sind damit zu gering, bis Ende Juni wurde kein weiterer Impfstoff von Astrazeneca nachbestellt. Ein Sprecher von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) sagte lediglich, dass das Land „bis weit in den Juni“ mit Astrazeneca versorgt sei.

Grundsätzlich besteht bei dem Vakzin kein Mangel. Niedergelassene Ärzt:innen können ab kommender Woche unbegrenzt Astrazeneca-Dosen bestellen. Das teilte die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin mit.

In Praxen wird lieber Biontech verimpft - das ist unkomplizierter

Der Impfstoff ist jedoch unter Mediziner:innen weit weniger nachgefragt als der von Biontech/Pfizer. Die Nachrichten über seltene schwere Nebenwirkungen führten dazu, berichten manche, dass die Patient:innen wesentlich mehr Nachfragen stellten als bei den mRNA-Impfstoffen. Da die massenhaften Impfungen den Praxisbetrieb oft belasten, wird lieber Biontech verimpft, weil oft kein aufwändiges Aufklärungsgespräch nötig ist.

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Zudem bieten viele Praxen die Impfstoffe nur ihren schon bekannten Patient:innen an, weil sie dann besser einschätzen können, ob die Impfung mit Astrazeneca ein Problem werden könnte. Andere halten sich an die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission, den Impfstoff nur an über 60-Jährige zu geben, weil die Haftungsfragen ungeklärt seien.

Ab Montag werden für die Impfzentren wöchentlich zwischen 28.000 und 40.000 Dosen Moderna erwartet. Dazu sollen zwischen 70.000 und 76.000 Impfdosen von Biontech kommen – bis Anfang Juli. Das geht aus den internen Lieferplänen hervor. Astrazeneca ist dort nicht angegeben.

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