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Eine Familie geht an der Wand einer Kita entlang.

© Peter Kneffel/dpa

Update

Eltern mit systemrelevanten Berufen: Kinder dürfen weiter länger als halbtags in die Kita

Eltern mit systemrelevanten Berufen haben weiterhin Anspruch auf längere Kitabetreuung, stellt die Bildungsverwaltung klar. Kritik kommt von Kita-Verbänden.

Eltern, die in systemrelevanten Berufen arbeiten, können ihre Kinder bei Bedarf auch weiterhin länger als vier Stunden in der Kita betreuen lassen. Das stellte die Senatsbildungsverwaltung am Dienstag auf Anfrage klar. Bei Trägern und Eltern war es zuvor zu Verwirrung wegen den bisherigen Vorgaben der Senatsverwaltung gekommen: Einige Kitas hatten offenbar Eltern mitgeteilt, dass sie künftig  nur noch einen Anspruch auf vier Stunden Betreuung pro Tag hätten.

Tatsächlich stand in einem Schreiben der Bildungsverwaltung vom Montag an die Träger, dass der Betreuungsanspruch für alle Kinder grundsätzlich auf maximal vier Stunden pro Tag beschränkt sei, und weiter: „Dies kann bedeuten, dass auch bei Eltern aus systemrelevanten Berufen die bisher vereinbarten Betreuungszeiten in der Notbetreuung eingeschränkt werden müssen.“

Schreiben war „möglicherweise missverständlich“

Dies sei „möglicherweise missverständlich“ gewesen, teilte die Bildungsverwaltung am Dienstag mit. Eltern aus systemrelevanten Berufsgruppen hätten bei Bedarf weiterhin einen erweiterten Anspruch, stellte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) klar. Mit ihnen solle vor Ort in den Kitas im Einvernehmen geklärt werden, welchen Bedarf genau sie haben.

Ein neues Schreiben an die Träger, das dies klarstellt, gab die Bildungsverwaltung am Dienstag heraus. Für Personen mit systemrelevanten Berufen soll eine über vier Stunden „hinausgehende erweiterte Betreuung unter Berücksichtigung des individuellen Bedarfs vor Ort vereinbart werden“, heißt es nun.

Kritik an der Entscheidung kam unter anderem vom Dachverband der Berliner Kinder- und Schülerläden (DAKS). In einem Schreiben bemängelte der Verband am Dienstagabend, die Senatsverwaltung habe „die Berliner Kitas vor eine unlösbare Aufgabe gestellt – und dabei alleingelassen“.

Man könne nicht gleichzeitig bedarfsorientierte Betreuung für Kinder von Eltern aus systemrelevanten Berufsgruppen bieten, das Angebot ausweiten und auf Infektionsschutz achten, wenn gleichzeitig 30 Prozent des Personals wegen der Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe nicht eingesetzt werden könne. Auch der Verband der kleinen und mittelgroßen Kitaträger (VKMK) hat sich kritisch geäußert.

In dem Schreiben der Senatsverwaltung wird auch eine Hotline genannt, an die sich Eltern wenden können, wenn keine einvernehmliche Lösung zwischen Kita und Eltern gefunden werden konnte. Ab Donnerstag, 14. Mai, ist diese unter der Telefonnummer 030-902276600 täglich von 9:00 Uhr bis 15:00 Uhr erreichbar.

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