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Polizisten untersuchen von einem Drogensuchhund aufgespürte Tütchen mit Drogen in Berlin-Kreuzberg. (Archivbild)

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Elfjähriger Drogen angeboten: Polizeibekannter Straftäter kommt in Untersuchungshaft

Ein Mann, dem mehrere Gewalt-, Sexual- und Drogendelikte in Berlin vorgeworfen werden, sitzt nun in Untersuchungshaft. Er war schon einmal abgeschoben worden.

Ein 32 Jahre alter Marokkaner soll am Donnerstag im Görlitzer Park einem 11-jährigen Mädchen Drogen angeboten, sie mehrmals angesprochen und verfolgt haben. Das Mädchen alarmierte per Handy die Polizei, Beamte nahmen den Mann fest. Am Sonnabend erließ ein Richter einen Haftbefehl gegen ihn. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntag mit.

In der Vergangenheit nutzte der mutmaßliche Drogendealer mehr 50 Identitäten als Franzose, Palästinenser oder Italiener, er war 2020 aus Berlin abgeschoben worden. Nun sitzt er in Untersuchungshaft.

Bei der Überprüfung der Personalien stellten die Beamten fest, dass der Mann „mehrfach durch Gewalt-, Sexual-, und Betäubungsmitteldelikte“ aufgefallen war. Anfang Juni soll es um Drogenhandel gegangen sein, im Juli soll er mit einer Metallstange auf zwei Parkläufer des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg losgegangen sein und wenige Wochen später einem Menschen im Park mit einer Schere zahlreiche Stichwunden zugefügt haben.

Ermittelt wird auch wegen sexueller Belästigung, Verstößen gegen das Aufenthaltsrecht und illegaler Einreise. Obwohl ihm nach seiner Abschiebung 2020 ein Wiedereinreiseverbot erteilt worden war, kehrte er nach Berlin zurück. Bei einer Verurteilung droht ihm nun die erneute Abschiebung.

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Der Görlitzer Park ist ein Kriminalitäts-Hotspot und einer der wichtigsten Handelsplätze für Drogendealer in Berlin. Anwohner und Besucher klagen oft über aggressive Dealer, Belästigungen und Gewalt. Andere wiederum fordern, das Geld für Polizeieinsätze im Park in soziale Betreuung, Unterkünfte und Integration zu stecken.

[Mehr Polizei-Meldungen aus Berlin lesen Sie in unserem Blaulicht-Blog.]

Die Dealer finanzieren mit dem Verkauf meist auch ihren eigenen Drogenkonsum. Zwischen dem Februar 2020 und dem August 2021 hat die Polizei im Bereich Kottbusser Tor, Görlitzer Park und Wrangelkiez Erlöse aus dem Drogenhandel in Höhe von mehr 350.000 Euro und mehr als 170 Kilogramm Drogen beschlagnahmt.

Gegen 114 von 127 festgenommenen Verdächtigen sind Haftbefehle erlassen worden. Eine Task Force des Landesamtes für Einwanderung und der Polizei lotet aus, wer abgeschoben werden kann: Es geht um rund 250 Personen, die im Kiez wiederholt Straftaten begehen und kein dauerhaftes Bleiberecht haben.

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