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Der WhatsApp-Chat zwischen den AfD-Politikern Ronald Gläser und Stephan Wirtensohn.

© Scrreenshot: privat

Eklat um AfD-Sprecher: Grüner fordert Parteiausschluss von Ronald Gläser

Ein Gewehr gegen Antifa-Aktivisten? Findet AfD-Politiker Ronald Gläser „toll“. Benedikt Lux fordert Konsequenzen und nennt Gläser einen „Gefährder“.

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Grünen-Innenexperte Benedikt Lux hat den Vorsitzenden der AfD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Georg Pazderski, dazu aufgefordert, seinen Stellvertreter Ronald Gläser aus der Partei auszuschließen. "Herr Pazderski muss sich an seinen Worten messen lassen", sagte Lux am Tag nach Bekanntwerden eines WhatsApp-Chats des AfD-Politikers. Darin hatte der ein mit dem Untertitel "Antifaneutralisator" unterschriebenes Foto eines Sturmgewehrs mit den Worten "Haben will. Toll." kommentiert.

"Haben will" - Vielleicht sollten ein paar gut integrierte Syrer dem Herrn mal korrektes Deutsch beibringen.

schreibt NutzerIn pressekritiker2

Mit Bezug auf Gläser forderte Lux: "Wer Waffen verherrlicht, ist ein klassischer Gefährder. Ronald Gläser sollte ab sofort kontrolliert werden, wenn er das Abgeordnetenhaus betritt. Mit Blick auf Stephan Wirtensohn, den Vorsitzenden der AfD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung in Pankow, der das Bild mit der Waffe erst hatte anfertigen lassen und später an Parteifreunde verschickte, sagte Lux: "Leute, die mit Kriegswaffen hantieren, sind politisch ungeeignet." Auf Twitter schrieb er außerdem:

Pazderski selbst äußerte sich am Freitag nicht zu dem Vorfall, eine Anfrage des Tagesspiegel blieb unbeantwortet. Allerdings hatte sich der Partei- und Fraktionschef der Berliner AfD in der Vergangenheit zumindest verbal klar gegenüber extremistischen Tendenzen in der eigenen Partei abgegrenzt. Nach der Einstufung seiner Partei zum Prüffall hatte er dazu aufgerufen, die AfD einem „Reinigungsprozess“ zu unterziehen. Es komme darauf an, „verwirrte Köpfe mit rechtsradikalem oder verschwörungstheoretischem Gedankengut“ loszuwerden, sagte Pazderski damals. Benedikt Lux ist der Meinung: Bei Gläser sollte er anfangen.

Im Abgeordnetenhaus wiederum sorgte der Fall am Freitag für Turbulenzen. Am Rande der Sitzung des Untersuchungsausschusses zum Terroranschlag am Breitscheidplatz lieferten sich Lux und Karsten Woldeit, innenpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion, ein Wortgefecht. Darin fiel Augenzeugen zufolge das Wort "Kriegswaffe" - ein eindeutiger Hinweis auf den Fall Gläser.

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