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Fritz wurde nur vier Monate alt. Auf dem Foto sieht man ihn mit seiner Mutter Tonja.

© Tierpark Berlin/dpa-Bildfunk

Update

Eisbären-Nachwuchs im Tierpark Berlin: Eisbär Fritz ist tot: "Wir stehen vor einem Rätsel"

Der vier Monate alte Eisbär Fritz erlag am Montagabend einer Leberkrankheit. "Wir wissen nicht, was die Ursache ist", sagte Tierpark-Chef Andreas Knieriem bei einer Pressekonferenz.

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Der junge Eisbär Fritz im Tierpark Berlin ist gestorben. Am Montagabend erlag er seiner Leberentzündung. Zoo- und Tierpark-Direktor Andreas Knieriem wirkt erschüttert, als er am Dienstagmittag auf einer Pressekonferenz über den Tod des kleinen Eisbären berichtet. Er selbst sei am Sonntag zufällig im Tierpark gewesen und habe bei Fritz vorbeigeschaut. Da sei ihm bereits aufgefallen, dass der Eisbär sich ruhiger als sonst verhalte. Am Montag sei der Krankheitsverlauf dann rapide vorangeschritten. Pfleger hatten den kleinen Bären am Morgen teilnahmslos im Stall bei seiner Mutter Tonja gefunden. Später habe er offenbar starke Schmerzen verspürt, auf der Seite gelegen und geschrien. Stundenlange Untersuchungen mit Ultraschall, CT und Röntgengerät am benachbarten Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung brachten zunächst keinen konkreten Befund. Gegen die schlechten Leberwerte bekam der kleine Bär ein spezielles Antibiotikum und Schmerzmittel.

Gegen 19:30 Uhr am Montagabend sei der Atem des Tiers unregelmäßig geworden. Fritz bekam daraufhin eine Atemstimulans. Auch eine Herzdruckmassage und Sauerstoff halfen nicht, so dass der kleine Eisbär verstarb. "Er ist eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht", sagte Knieriem. "Wir stehen vor einem Rätsel, was die Ursache ist." Fest steht, dass alle Leberwerte extrem erhöht gewesen seien. Danach hätten sehr schnell auch alle anderen Organe versagt. "Ich bin auch Tierarzt, und nichts ist schlimmer, als wenn die Leber so betroffen ist, da kann man wenig machen", sagte Knieriem.

Mutter Tonja geht es gut

Der Eisbär werde im Leibniz-Institut obduziert. Umfangreiche Untersuchungen würden nun folgen. Knieriem schloss aus, dass Fritz wie etwa der 2011 verstorbene Eisbär Knut präpariert werde. "Viel wichtiger ist, die Ursache der Krankheit zu finden", sagte er. Dazu seien zahlreiche Untersuchungen notwendig, Ergebnisse könne es möglicherweise auch erst in einigen Wochen geben.

Mutter Tonja gehe es gut, sie sei am Sonntag zwar unruhig gewesen, verhalte sich inzwischen aber wieder ruhiger.

Knieriem: "Er ist uns ans Herz gewachsen"

„Wir sind fassungslos, sehr traurig und deprimiert. Es ist unglaublich, wie schnell uns dieser kleine Eisbär ans Herz gewachsen ist. Dennoch gilt es jetzt, die Ergebnisse der Obduktion abzuwarten, um Klarheit über die plötzliche Todesursache zu erhalten“, sagte Knieriem. 

Auch bei den Tierpflegern herrsche Fassungslosigkeit, so Knieriem: "Damit hat keiner gerechnet. Wir haben uns darauf eingerichtet, dass Fritz noch Ende der Woche ins Freie kommen sollte und haben die Gehege vorbereitet."

Zugang zu der kleinen Eisbärfamilie hatten bislang nur Pfleger, Tierärzte und andere Angestellte des Zoos. Das Gehege war mit zwei Schlössern gesichert, zudem ein Wachschutzunternehmen eingeschaltet. Natürlich werde man auch die Höhle untersuchen, sagte Knieriem, um die Ursache - möglicherweise ein Virus - zu finden. Bei Mutter Tonja gebe es aber keinerlei Anzeichen für eine Krankheit.

Berlin hat einen Alten, einen Großen und jetzt auch einen Kleinen Fritz, den wir nicht vergessen werden. Grüße Knut und Andreas Dörflein, kleiner Eisbär.

schreibt NutzerIn forenjunkie

Das erste Eisbärbaby im Tierpark seit 22 Jahren

Fritz war das erste Eisbärenjunge im Tierpark seit 22 Jahren. Die siebenjährige Mutter Tonja hatte im November Zwillinge zur Welt gebracht. Ein Junges starb kurz nach der Geburt. Im März sollte Fritz das erste Mal der Öffentlichkeit vorgestellt werden. (Tsp)

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