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Schüler aus Migrantenfamilien verlassen die Schule in Berlin deutlich häufiger ohne Abschluss als Schüler ohne Migrationshintergrund.

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Einwanderung und Schule: Abbruch statt Abschluss: Schüler aus Migrantenfamilien besonders gefährdet

Zwölf Prozent aller Berliner Schüler aus Migrantenfamilien brechen die Schule ohne Abschluss ab. Die SPD will deshalb die Sprachförderung in Kitas und Schulen weiter verbessern.

Schüler aus Migrantenfamilien verlassen die Schule weiterhin doppelt so häufig ohne Abschluss wie Schüler ohne Migrationshintergrund. Während die Gesamtberliner Quote bei acht Prozent liegt, sind es bei den Migranten zwölf, bei den Deutschen sechs Prozent, wie aus der Antwort der Senatsschulverwaltung auf eine Kleine Anfrage des SPD-Abgeordneten Joschka Langenbrinck hervorgeht. Sehr groß sind weiterhin die Unterschiede zwischen den Bezirken. Die meisten Jugendlichen ohne Abschluss gibt es in Mitte (12,3 Prozent), gefolgt von Marzahn-Hellersdorf (12) und Neukölln (10,8). Am wenigsten Probleme gibt es in Tempelhof-Schöneberg (3,8) und Steglitz-Zehlendorf (4,9).

Langenbrinck sieht in den Befunden einen Beleg für die Dringlichkeit, den Kita-Besuch verbindlicher zu machen und die Sprachförderung in Kitas und Schulen zu verbessern. Sie zeigten auch, wie wichtig das Programm der SPD für die Brennpunktschulen sei. Allerdings ist die Gesamtquote der Schulabbrecher um ein Fünftel gesunken: Sie lag in den Vorjahren stets bei rund zehn Prozent. Insgesamt verließen 2013 rund 26 000 Jugendliche die Schule, davon 10 500 mit Abitur (40,4 Prozent), 8700 mit Mittlerem Schulabschluss (34), der Rest mit einfacher oder erweiterter Berufsschulreife (18). Von den 2050 Schulabbrechern hat fast die Hälfte einen Migrationshintergrund, obwohl Migranten nur rund ein Drittel der Gesamtschülerschaft stellen.

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