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Der Marmorfußboden im Neuen Palais soll 2012, zum 300. Geburtstag des Schlossherrn, König Friedrich II., wieder instandgesetzt sein. Foto: ZB/Bernd Settnik

© ZB

Einsturzgefahr: Neuer Marmorboden für das Neue Palais

Europas bedeutendster Marmorfußboden aus der Barockzeit wird restauriert. Die Instandsetzung des einsturzgefährdeten Kunstwerks im Neuen Palais im Potsdamer Park Sanssouci soll rund 4,4 Millionen Euro kosten.

Von Peer Straube

Der Fußboden ist Bestandteil des Marmorsaals im größten Schloss der Stiftung und kann seit zwei Jahren nicht mehr vom Publikum betreten werden. Die Ursache dafür sind Feuchtigkeitsschäden in der Holzbalkenkonstruktion, die den 90 Tonnen schweren Marmorboden trägt. Die Stiftung will zwei marode Balkenköpfe durch eine Konstruktion aus Glasfiber und Kunstharz ersetzen und den Boden damit ausreichend stabilisieren, um anschließend den Marmorbelag restaurieren zu können. Besucher werden auch nach abgeschlossener Sanierung nur noch einen Teil des 600 Quadratmeter großen Raumes begehen können. Durch die Mitte des Saals führt künftig eine zweieinhalb Meter breite Brücke aus Plexiglas, damit der Marmor geschont wird. 2012 soll sie fertig sein, zum 300. Geburtstag des Schlossbauherren Friedrich II. – ein Jubiläum, das die Schlösserstiftung mit einer großen Ausstellung feiern will. 6000 Quadratmeter des Neuen Palais’ werde man für die Schau nutzen, erklärte Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. 70 der insgesamt 630 Räume des Schlosses sollen dem Publikum präsentiert werden, einige davon zum ersten Mal. Derzeit werden nur rund 25 Räume gezeigt.

Aus dem 155 Millionen Euro schweren Masterplan des Bundes sowie der Länder Berlin und Brandenburg steckt die Stiftung bis 2017 rund 26 Millionen Euro in die Sanierung des Neuen Palais’. Erbaut wurde das Schloss zwischen 1763 und 1769 in Rekordzeit als Zeichen preußischen Machtbewusstseins nach dem Siebenjährigen Krieg. Zu DDR-Zeiten diente das Neue Palais auch als Filmkulisse. Der amerikanische Filmregisseur Stanley Kubrick nutzte es als Schauplatz für sein 1975 entstandenes Kostümdrama „Barry Lyndon“.

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