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Ein FKK-Schwimmer.

© Sebastian Gabsch

Einschränkung durch Corona-Regeln: Wo FKK-Bader in Berlin noch willkommen sind

Aktuell gibt es an vielen Badestellen kein FKK – auch aufgrund von Abstandsregeln. Aber es gibt noch Orte, an denen Nacktbader schwimmen dürfen.

Auch FKK-Anhänger müssen derzeit mit Einschränkungen leben. Die Berliner Bäderbetriebe können die entsprechenden Abschnitte im Strandbad Wannsee und im Prinzenbad in diesem Sommer nicht öffnen.

Ursache ist zum einen die Abstandsregel und zum anderen die Tatsache, dass beim Online-Ticketverkauf aus organisatorischen Gründen die Kategorisierungen entfallen müssen.

Um Warteschlangen zu vermeiden, wurde vorübergehend auch die Tarifordnung außer Kraft gesetzt. Derzeit gibt es nur normale Tickets für 3,73 Euro und Eintrittskarten für die Besitzer von Bäderkarten. Dass man diese online bestellen muss, habe auch den Vorteil, dass gleichzeitig Namen und Adressen zwecks Rückverfolgung gesammelt werden könnten, sagte eine Sprecherin der Berliner Bäderbetriebe.

Zwar hätten sich vereinzelte Gäste dadurch benachteiligt gefühlt. Der große Entrüstungssturm der FKK-Anhänger sei allerdings ausgeblieben. Beschwerden habe es allerdings gegeben, weil es am Wannsee hin und wieder Badegäste gegeben habe, die dennoch FKK praktizierten, sagte sie weiter.

Das mag auch daran liegen, dass es genügend Ausweichmöglichkeiten gibt. Im privat betriebenen Strandbad Plötzensee etwa ist der FKK-Abschnitt nach wie vor geöffnet, während des dort stattfindenden Kulturfestivals (noch bis zum 8. August) bis 18.30 Uhr, ansonsten von 9 bis 20 Uhr. Auch das Strandbad Müggelsee wirbt auf seiner Webseite mit dem FKK-Strand.

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Und im Vabali Spa in der Nähe des Hauptbahnhofs sind FKK-Anhänger ebenfalls willkommen. Hier müssen sie außerhalb des Sauna- und Poolbereichs allerdings einen Bademantel oder Ähnliches tragen. Besonders in den Restaurants wird Wert darauf gelegt. Viele FKK-Anhänger zieht es allerdings sowieso in die große Freiheit der Natur.

Der Präsident des Landesverbandes Freikörperkultur Berlin-Brandenburg, Christian Utecht, teilte mit: „Ein Großteil unserer Vereine hat eigene Bademöglichkeiten und ist somit autark.“

Aufschrei nach Nackt-Verboten in Lychen

Das ist wohl auch gut so. Wie berichtet gab es einen großen Aufschrei, als die Bürgermeisterin der Stadt Lychen nach Protesten junger Eltern für sieben Badestellen, die die Stadt Lychen bewirtschaftet, Nackt-Verbote ausgesprochen hat. An mindestens 100 Stellen an „unseren gesamten Seen kann weiterhin nackt gebadet werden“, beschwichtigte eine Sprecherin allerdings daraufhin sofort den aufziehenden Proteststurm.

Besonders für Menschen, die in der DDR aufgewachsen sind, bedeutet FKK ein hohes Kulturgut, eine Nische der Freiheit, in die man sich zurückziehen konnte.

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