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In einem Lichtenberger Waldstück wurde die Polizei fündig. Der Dieb hatte gestanden und verraten, wo die Beute liegt.

© Polizei

Einbruch in Berliner Gedächtniskirche aufgeklärt: Dieb vergrub Hohenzollern-Orden in Lichtenberger Waldstück

Orden und Münzen hatten die Hohenzollern zur Ausstellung der Gedächtniskirche beigesteuert. Doch im Februar wurden sie entwendet. Jetzt stellte sich der Dieb.

In einem Waldstück in Lichtenberg hat die Polizei mithilfe des Tatverdächtigen Diebesgut aus der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ausgegraben, darunter preußische Orden aus dem Besitz der Hohenzollernfamilie. So konnte am Montag der Einbruch in die Gedenkhalle der Kirche vom vergangenen Februar aufgeklärt werden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Presseerklärung am Dienstag mitteilten.

Der 48-jährige mutmaßliche Täter hatte sich der Polizei gestellt und machte im Beisein seines Anwalts eine Aussage. Zu seinem Motiv machten die Behörden keine Angaben. Möglicherweise erhofft er sich mildernde Umstände. Der Verdächtige ist „wegen Eigentumsdelikten“ polizeibekannt, er wurde sofort einem Haftrichter vorgeführt, da wegen eines anderen Delikts bereits ein Haftbefehl vorlag.

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Der 48-Jährige hatte die Ermittler kurz nach seinem Geständnis zu dem Waldstück in Lichtenberg geführt, wo die Beamten zu graben begannen und nur wenige Zentimeter tief auf eine Plastikbox stießen, in der sich diverse Orden und Silbermünzen befanden. Sie waren bis zum Februar in der Kirche in einer Vitrine ausgestellt, als Leihgaben des Hauses Hohenzollern.

Stichprobe. Nur wenige Zentimeter tief waren Orden und Münzen vergraben.
Stichprobe. Nur wenige Zentimeter tief waren Orden und Münzen vergraben.

© Polizei

Der Raub verlief für den Täter ziemlich enttäuschend. Aus zwei Opferstöcken und einer Kasse hatte er etwas Geld entwendet, dazu kamen die Orden und Münzen. Die Einnahmen aus Spenden und Kollekten würden regelmäßig in einem Tresor verschlossen, hatte Pfarrer Martin Germer dem Tagesspiegel im Februar erklärt.

Das Landeskriminalamt hat für Kunstdiebstähle ein eigenes Kommissariat, das auch in diesem Fall tätig wurde. Die Aufklärungsquote ist besser als bei anderen Diebstählen, da die Kunstwerke oft Fachleuten auffallen, wenn sie weiterverkauft werden sollen. Davon lassen sich die Täter aber selten abschrecken.

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