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Ab 2026 auch bis Ostkreuz: Die Straßenbahn der BVG.

© picture alliance/dpa/Monika Skolimowska

Ein „realistischer Zeitplan“: Ab 2026 soll die Tram zum Berliner Ostkreuz rollen

Bei kaum einem Vorhaben geht so wenig voran wie die Verlegung der Tramstrecke zum Bahnhof Ostkreuz. Nun hat der Senat ein Eröffnungsdatum benannt.

Verzögerungen bei Verkehrsprojekten stehen in Berlin auf der Tagesordnung. Bei kaum einem Vorhaben allerdings geht so wenig voran wie bei der Verlegung der Tramstrecke zum Bahnhof Ostkreuz in Friedrichshain. Nun haben Senatsverkehrsverwaltung und Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ein zentrales Problem aus dem Weg geräumt und ein neues Eröffnungsdatum benannt: Die ersten Straßenbahnen sollen demnach 2026 auf den Schienen durch die Sonntag- und Bahnhofstraße rollen.

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Das erklärte Verkehrsstaatssekretärin Meike Niedbal (parteilos, für Grüne) am Mittwoch im Mobilitätsausschuss des Abgeordnetenhauses. „Fakt ist, dass die Inbetriebnahme für die Strecke zur Turmstraße und die Anbindung des Ostkreuzes innerhalb dieser Legislatur erfolgen soll.“ Das Jahr sei ein „realistischer Zeitplan“. Einen Puffer habe man allerdings nicht eingebaut.

Kommt es also erneut zu Problemen, verschiebt sich der Betriebsstart entsprechend in die Zukunft. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Zeitplan für die Strecke zum wichtigen Bahnknoten im Osten Berlins aus den Fugen gerät. Bereits 2013 wurde die Route für die neue Strecke festgelegt. Ziel war damals ein Betriebsstart 2016. Später sollten die Züge ab 2020 rollen.

Doch massive Auseinandersetzungen mit Anwohnern wegen des Lärmschutzes im Planfeststellungsverfahren ab 2018 verzögerten Projekt. Es dauerte bis 2021, ehe die mehr als 900 Einwendungen abgearbeitet werden konnten. Zuletzt führte ein Konflikt mit der Berliner Feuerwehr bei den Planern zu Schweißperlen auf der Stirn: Die Brandbekämpfer wandten ein, dass in der Sonntagstraße Platz für einen Drehleiterwagen als Rettungsweg bleiben müsse.

Plötzlich war die geplante Haltestelle im Weg. Nun gibt es jedoch auch dafür eine Lösung, wie BVG-Betriebsvorstand Rolf Erfurt im Ausschuss berichtete. Die Verkehrsbetriebe richten die Fahrleitung dafür so ein, dass sie im Notfall auf zehn Meter Höhe angehoben werden kann, um Platz zu machen für den Leiterwagen. „Das ist technisch eine Riesenherausforderung“, sagte Erfurt.

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Auch für die anderen, in Planung befindlichen Strecken nannte Niedbal dem Ausschuss die geplanten Eröffnungstermine. Bis Mitte 2023 soll zunächst die Tram zur Turmstraße fahren. 2028 soll es von dort weiter zum S-Bahnhof Jungfernheide gehen. Im selben Jahr soll auch der zweigleisige Ausbau in Mahlsdorf in Betrieb genommen werden, ebenfalls die Strecke vom Alexanderplatz zum Potsdamer Platz. 2029 sollen die Gleise zwischen Johannisthal und Gropiusstadt liegen.

Verzögerungen gibt es bei der Tramverbindung zum Hermannplatz. Sie soll nun erst 2030 eröffnen. Genauso wie die Verlängerungen nach Weißensee, die Strecke im Blankenburger Süden sowie zum Schumacher Quartier und der Urban Tech Republic in Tegel. Von dort soll es ab 2032 weiter bis zum Rathaus Spandau gehen.

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