zum Hauptinhalt
Der Norovirus greift wieder um sich.

© picture alliance / dpa

Durchfall-Erkrankung: Berlin leidet unter dem Norovirus

In diesem Jahr wurden bald 2100 Fälle in der Hauptstadt gemeldet. Noroviren verbreiten sich rasant durch Tröpfcheninfektion.

Jedes Jahr im Herbst werden mehr Fälle von Fieber, Brechdurchfall, Kopfschmerzen gemeldet – weil sich Berliner und Brandenburger mit dem Norovirus anstecken. Seit Mitte Oktober gab es in Berlin mit insgesamt mehr als 100 Fällen doppelt so viele amtlich registrierte Infektionen wie im Durchschnitt der Sommerwochen. Das meldete kürzlich das zuständige Landesamt für Gesundheit und Soziales, das Lageso, mit Sitz in Berlin-Moabit.

In drei Tagen werden die aktuellsten Zahlen veröffentlicht, Mediziner rechnen mit einem erneuten Anstieg. Die meisten Fallzahlen wurden bislang aus Treptow-Köpenick, Pankow und Steglitz-Zehlendorf gemeldet. Bislang sind für 2017 bald 2100 Norovirus-Erkrankungen in Berlin erfasst worden. Ärzte sind angehalten, Noroviren-Befunde den Ämtern zu melden.

Die verregneten Wochen im Oktober, in denen die Temperaturen sinken, sind bekannt für steigenden Infektionszahlen – und doch sind die Gesundheitsämter besonders wachsam. Breitet sich das Virus in Kitas, Schulen und Heimen aus, also dort wo sich viele Menschen in engen Räumen aufhalten, kann die Erkrankung schnell zum Massenphänomen werden.

Ganz viel trinken

Die Krankheit beginnt meist plötzlich, oft mit Durchfall und Erbrechen, es folgt Fieber. Bundesweit hatte sich das Virus vor einem Jahr plötzlich stark ausgebreitet. Nach Angaben des für solche Fragen zuständigen Robert-Koch-Instituts hatte das mit einer neuen Virusvariante zusammengehangen. Diese Spielart des Virus war vom menschlichen Immunsystem schlechter erkannt worden. Noroviren werden durch Tröpfcheninfektion übertragen – möglich ist also auch, sich in Bussen und Bahnen anzustecken.

Auch über Schmierinfektionen, über verunreinigte Flächen wie Türgriffe und Haushaltswaren kann man sich anstecken. Zur Vorbeugung empfehlen Ärzte, gründlich die Hände zu waschen. Weil Betroffene durch den Brechdurchfall viel Flüssigkeit verlieren, kann eine Infektion gefährlich werden – geraten wird, deutlich mehr als gewöhnlich zu trinken. Für Kleinkinder, Alte und Geschwächte kann das Virus gefährlich sein.

Noroviren sind ein weltweites Problem. Während die Infektion in Europa ärgerlich, aber zügig behandelbar ist, trägt das Virus in Afrika zur Kindersterblichkeit bei. An der Entwicklung eines Impfstoffs wird geforscht.

Mehr Informationen zu Ansteckungskrankheiten finden Sie im Netz unter: www.gesundheitsberater-berlin.de

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false