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Los geht's: Bagger müssen den Viadukt der Siemensbahn freilegen.

© Jörn Hasselmann

Drei S-Bahn-Trassen in die Wasserstadt: Studie zur Verlängerung der Berliner Siemensbahn vorgestellt

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg nennt in der Untersuchung drei möglichen Varianten. Einige sollen aber „mit hohen Kosten verbunden“ sein.

Über Kosten wird noch nicht gesprochen: Am Dienstag hat der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) eine erste Studie zur möglichen Verlängerung der Siemensbahn über den Endpunkt hinaus in die Wasserstadt Spandau veröffentlicht. Darin werden drei Varianten genannt, alle mit Haltepunkten im Bereich Gartenfeld, Wasserstadt-Oberhavel und Hakenfelde.

Die drei Varianten seien „grundsätzlich alle technisch realisierbar“, teilte der VBB mit – und warnte zugleich, dass „die Varianten mit Bohrtunneln sehr wahrscheinlich mit hohen Kosten verbunden“ sein werden. Die beiden südlichen Linienführungen müssten vollständig im Untergrund kostenintensiv gebohrt werden. Nur die nördliche Variante könnte teilweise auch oberirdisch als Hochbahn oder unterirdisch in offener Bauweise (und damit billiger) gebaut werden. Eine Brücke würde bei dieser Trassenvariante die Havel queren.

Kostenprognosen für diese drei Trassenvarianten nennt der VBB nicht. Das gesamte Projekt wird als „möglich“ bezeichnet, beschlossen ist noch nichts.

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Die Stichstrecke der S-Bahn vom Ringbahnhof Jungfernheide nach Gartenfeld war 1980 stillgelegt worden. Zum Dank für die 600-Millionen-Euro-Investition von Siemens in den neuen Campus in Siemensstadt spendierte das Land Berlin im Jahr 2018 den Wiederaufbau der Siemensbahn. Die Strecke soll 2029 eröffnet werden, bislang wird nur geplant. Ein Baustart ist für 2026 anvisiert.

Konkurrierende Pläne

Schnell war nach diesem Beschluss die Idee laut geworden, die Strecke zu verlängern, in das große Neubauprojekt des Bezirks Spandau. Alle drei Varianten müssten noch im „Kontext einer gesamthaften Verkehrserschließung geprüft“ werden, hieß es. Denn es gibt eine konkurrierende Idee einer Straßenbahn zwischen der Urban Tech Republic und Rathaus Spandau.

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Die S-Bahn-Verlängerung gilt als sehr kompliziert. Die Entscheidung hatte der Senat deshalb auf Ende 2022 verschoben, um eine für 2029 geplante Eröffnung bis Gartenfeld nicht von vornherein zu gefährden. Der Wiederaufbau wird voraussichtlich mindestens 500 Millionen Euro kosten.

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Im Sommer 2021 hatte die Verkehrsverwaltung mitgeteilt, dass „erhebliche Schwierigkeiten mit dem Bau verbunden“ seien. Es bestehe zudem die Frage, wie gut sich das Projekt finanzieren lasse.

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Bei allen drei Trassenvarianten müsste der denkmalgeschützte Endbahnhof Gartenfeld von seiner bisherigen Position am Saatwinkler Damm in Richtung Nordwesten verschoben werden - und unter die Erde. Auch die nördlichste Variante muss unterirdisch beginnen.

Was diese Planung für den Wiederaufbau der Siemensbahn bedeutet, teilte der VBB nicht mit. Denn die Strecke wird in ihrer alten Lage oberirdisch errichtet. Bei einer Verlängerung müsste erneut in die Strecke eingegriffen werden.

Einen Zeithorizont für die Wasserstadtverlängerung gibt es nicht. Aber Ideen, wie es in Richtung Westen noch weiter gehen könnte: So sei eine weitere Verlängerung an das noch existierende Gütergleis der „Bötzowbahn“ denkbar. Damit könnte das Falkenhagener Feld erreicht werden - in weiter Ferne.

Die Internetseite zum Projekt finden Sie hier.

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