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© dpa

Digitaler Ausbau: So soll die Breitband-Infrastruktur ausgebaut werden

Bund will schnelles Internet in Brandenburg mit 272 Millionen Euro fördern. Die Infrastruktur ist eher schlecht im Deutschland-Vergleich.

Knapp 150.000 Brandenburger Haushalte sollen in den kommenden Jahren von der Breitbandförderung des Bundes profitieren. Die entsprechenden Anträge von Kommunen und Landkreisen wurden positiv beschieden und befinden sich momentan in der Ausschreibungsphase, wie aus aktuellen Zahlen des Bundesministeriums für digitale Infrastruktur hervorgeht.

Auch 8400 Unternehmen und 627 Institutionen wie etwa Schulen sollen Zugang zum geförderten Glasfasernetz erhalten. 272 Millionen Euro kommen dafür vom Bund, weitere 175 Millionen vom Land Brandenburg. Die Landkreise und kreisfreien Städte leisten zudem noch einen Eigenanteil von knapp 31 Millionen Euro. Konkret gebaut wird allerdings erst, wenn die Ausschreibungen abgeschlossen sind. Dies kann allerdings noch Monate oder Jahre dauern.

Es geht um Gegenden mit weniger als 30 Mbits/s

Gefördert werden jene Gebiete, die offiziell unterversorgt sind – also weniger als 30 Mbits/s (Megabit pro Sekunde) zur Verfügung haben. Außerdem muss nachgewiesen sein, dass die privaten Telekommunikationsunternehmen nicht selbst einen Ausbau planen. Dies tun sie nur dort, wo die Wirtschaftlichkeit gegeben ist, in der Regel in dichter besiedelten Gebieten, wo potenziell viele Bewohner für einen Anschluss zahlen. Gerade das dünn besiedelte Brandenburg ist auf staatliche Hilfe angewiesen.

So verfügen laut aktuellem Breitbandatlas des Bundes nur 80,9 Prozent der Brandenburger Haushalte über 30 Mbit/s, das ist der fünftschlechteste Wert in Deutschland. Noch schlechter sieht es bei 50Mbit/s aus. Dies haben nur 69,6 Prozent der Haushalte zur Verfügung, schlechter sieht es nur in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen aus.

Langfristig Glasfaserkabel für alle

Um das Internet auch auf dem Land endlich schneller zu machen, gibt es seit 2015 ein Förderprojekt des Bundes - das im Sommer noch einmal massiv aufgestockt wurde. Zehn bis zwölf Milliarden will die aktuelle Bundesregierung in dieser Legislaturperiode für den Breitbandausbau ausgeben. Langfristig soll jeder Haushalt mit den schnellen Glasfaserkabeln ausgestattet sein - ob durch die privaten Anbietern oder die Bundesförderung.

Bundesinfrastrukturminister Andreas Scheuer (CSU) hatte am Montag zu einer Freiluftausstellung in Schönewalde im Landkreis Elbe-Elster eingeladen, um für die Pläne der Bundesregierung zu werben. Dort liegt auf einem abgeernteten Feld bis zum 23. September eine überdimensionale Deutschlandkarte, auf der die Förderprojekte markiert und beschrieben sind. Scheuer nennt es den „Digitalacker“.

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Katharina Wiechers

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