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Ein Baugerüst steht an einem Rohbau neben bereits fertiggestellten Neubau-Wohnungen in Kreuzberg.

© dpa

„Diese eG“ leiht sich Geld: 400.000 Euro von Genossenschaft zu Genossenschaft

Der Häuserkauf ist auch für Genossenschaften teuer. 400.000 Euro lieh sich die „Diese eG“. Langfristige Finanzierungszusagen gibt es noch für keines der Häuser.

Um ihren Zahlungsverpflichtnugen nachzukommen, hat die „Diese eG“ sich das Geld für fällige Anzahlungen von zwei Häusern von einer anderen Genossenschaft zwischenfinanzieren lassen. Zahlungen in Höhe von insgesamt 400 000 Euro seien durch eine „befreundete Genossenschaft“ bereit gestellt worden, heißt es in einer Stellungnahme, die von der „Diese eG“ vergangene Woche veröffentlicht wurde.

Bezirk übte Vorkaufsrecht aus

Werner Landwehr, der Vorstandschef der „Diese eG“, sagte dem Tagesspiegel am Donnerstag, dass es sich bei dieser Genossenschaft um die Wohngenossenschaft „Forum Kreuzberg“ handelt. „Zwischenzeitlich sind allerdings die Kreditverträge für die ersten drei Häuser (Kaufpreis, Nebenkosten und Makler) beidseitig durch GLS Bank und ,Diese eG‘ unterzeichnet und auszahlungsreif, so dass kein Zwischenfinanzierungsbedarf mehr besteht.“ Landwehr ist neben seiner Tätigkeit für die „Diese eG“ auch einer von vier Geschäftsführern des „Forum Kreuzberg“ sowie Mitarbeiter der GLS Bank.

Insgesamt sieben Mal wurde mittlerweile von Berliner Bezirken das Vorkaufsrecht zu Gunsten der „Diese eG“ ausgeübt, heißt es in der Stellungnahme weiter. Eine Vorfinanzierung für drei Häuser durch die GLS Bank in Höhe von 15,8 Millionen Euro sei „verbindlich zugesagt“. Die Genossenschaft bestätigte damit einen Tagesspiegel-Bericht aus der vergangenen Woche. „Eine Vorfinanzierung hat bisher erst für drei der sieben Häuser stattgefunden, da bei diesen Häusern bereits die Käufer auf Widerspruch verzichtet haben und die Kaufverträge bereits notariell beurkundet wurden.“

Mieten werden steigen

Langfristige Finanzierungszusagen gibt es bislang, wie berichtet, noch für keines der Häuser. „Die Beantragung und Genehmigung der Zuschüsse und vor allem der öffentlichen Darlehen“ nehme mehr Zeit in Anspruch als die zwei Monate, die für eine Vorkaufsprüfung vorgesehen sind. Selbst wenn der Bezirk bei Erhalt eines Kaufvertrages sofort die Mittel beantragen würde, würde die Zeit nicht reichen, um diese zu genehmigen, heißt es in der Stellungnahme.

Mittelfristig müssen die Mieter mit höheren Preisen rechnen: „Durch die hohen Kaufpreise ist es notwendig, die Mieten zu steigern. Aufgrund des Mietendeckels geht die ,Diese eG‘ aktuell für die ersten fünf Jahre zunächst davon aus, keine Erhöhungen vorzunehmen.“

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