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Die "Querdenken"-Demonstration am Samstag in Frankfurt (Oder) und Slubice.

© Adam Berry / AFP

Die Rechten und die Corona-Demos: Rednerin will einen Schweigemarsch in Auschwitz

Im Zuge der „Querdenken“-Demo forderte sie einen Marsch zum Jahrestag der KZ-Befreiung. Laut Gründer Ballweg stammt der Aufruf nicht von seiner Initiative.

Nach der Corona-Demonstrationen am Samstag in Frankfurt (Oder) und Slubice hat der Aufruf einer Teilnehmerin Empörung ausgelöst. Eine Rednerin hat zu einem Schweigemarsch in Auschwitz zum Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers am 27. Januar aufgefordert. Das ist auf einem Video einer rechten Youtuberin dokumentiert.

„Querdenken“-Gründer Ballweg erklärte, der Aufruf stamme nicht von seiner Initiative. Diese lehne Vergleiche mit dem Nationalsozialismus und extremistische Strömungen ab. „Keine „Querdenken“-Initiative würde historische Orte dieser Art als Versammlungsort nutzen.“

Unter den 1500 Teilnehmern der Demonstration am Samstag, von denen zahlreiche Teilnehmer keine Masken trugen, waren auch Hooligans und Rechtsextremisten, darunter der wegen eines Brandanschlags auf eine als Flüchtlingsheim vorgesehene Turnhalle in Nauen verurteilte Neonazi Maik Schneider.

Der Verbund der Verfassungsschutzämter von Bund und Ländern will die „Querdenken“-Bewegung trotz der Überschneidungen mit der rechtsextremistischen Szene bisher nicht förmlich zum Beobachtungsobjekt erklären. Das sei das Ergebnis einer Runde der Behördenchefs in der vergangenen Wochen, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Vorerst reiche es noch nicht für eine Einstufung als Beobachtungsobjekt, hieß es. Nicht die ganze Bewegung sei extremistisch, dennoch könnten Rechtsextremisten in einzelnen Bundesländern bei den „Querdenkern“ einen bestimmenden Einfluss ausüben.

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Die Brandenburger SPD-Innenpolitikerin Inka Gossmann-Reetz forderte ein robusteres Vorgehen gegen die Corona-Demonstranten – bis hin zu Verboten. Es würden bewusst die Schutzregeln missachtet.

Die Folgen seien im Süden Brandenburgs rund um Cottbus deutlich sichtbar, wo die Infektionszahlen dramatisch steigen. Dort seien „die Corona-Leugner der AfD-Brandenburg und ihrer krawalligen rechtsextremen Vorfeldorganisationen fest verwurzelt“.

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