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Die Künstlerin in ihrem Atelier.

© Lars Pillmann

Die neuen 20er Jahre: Warum diese Berliner Künstlerin während des Lockdowns Party-Bilder malte

Mari Otberg zeigt in Kreuzberg Bilder aus den neuen 20er Jahren. Obwohl sie während des Lockdowns entstanden sind, zeigen sie „Party-People“.

Normalerweise mag die Malerin Mari Otberg Silvester nicht so besonders. Aber den Jahreswechsel zu 2020 verbrachte sie mit der Familie auf dem Dach der ehemaligen Jüdischen Mädchenschule in Mitte. Und plötzlich wurde ihr klar: Die neuen 20er Jahre beginnen.

Daraus wurde der Vorsatz: Dieses Jahr male ich nur Party-People. Corona änderte diesen Vorsatz in ein Projekt, das während des Lockdowns entstand: „Party People und Corona“.

Davor stand noch eine Mexikoreise mit einem bemerkenswerten Zufall. „Da lernten wir einen Naturforscher kennen, der uns Fledermäuse näherbrachte“, erzählt die in Wien ansässige Malerin am Telefon.

Fledermäuse faszinieren sie, „weil das so komplexe Wesen sind“. Schon Leonardo da Vinci habe sich intensiv mit ihnen auseinandergesetzt. Gegen Ende der Reise wurden die Schatten länger.

Am Karibik-Strand stellte sie sich vor, wie es sein würde, zum Bikini eine Maske zu tragen. Dann habe sie „die gruseligen Fledermaus-Bilder von den chinesischen Märkten“ im Fernsehen gesehen. Mit dem letzten Flieger schaffte sie es zurück nach Europa. „Als alle aufräumten während des Lockdowns, habe ich ununterbrochen gemalt.“

Fledermäuse mischen sich unter die Gäste

Die Bilder zeigt sie vom 4. bis 9. Oktober jeweils von 11 bis 21 Uhr in einer Ausstellung in der Skalitzer Straße 49 in Kreuzberg. Wer sie sehen will, muss sich allerdings vorher anmelden unter info@mariotberg.com.

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Unter ihre Party-People mischen sich immer wieder Fledermäuse. Sie sieht sich als Beobachterin, will nichts bewerten. Aber: „Ich habe große Ehrfurcht vor Corona.“ Über die Zeit des Lockdowns hat sie vor allem Gutes gehört.

„Viele fanden es schön, dass die Welt für einen Monat still stand, dass sie nicht rausmussten, dass sie überhaupt nichts mussten.“ Nicht mal Partys feiern, obwohl die neuen 20er Jahre da schon in vollem Schwung waren.

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