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Menschen sind während des Sonnenuntergangs auf dem Tempelhofer Feld unterwegs. Seit einigen Monaten hat die Debatte um eine Randbebauung wieder an Fahrt aufgenommen.

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Exklusiv

Die bessere Wahl fürs Berliner Stadtklima: Klimaforscher plädiert für Randbebauung des Tempelhofer Feldes

Statt Nachverdichtung: Der neue Vize-Präsident der Humboldt-Universität spricht sich für eine Randbebauung des Tempelhofer Feldes und viele kleine Parks aus.

Eine Randbebauung des Tempelhofer Feldes könnte auch aus Klimaschutzgründen gut für Berlin sein. Das sagte der Klimageograph und neue Vize-Präsident der Humboldt-Universität, Christoph Schneider, dem Tagesspiegel.

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„Es würde stadtklimatologisch viel mehr Sinn ergeben, das Tempelhofer Feld teilweise zu bebauen, sofern dafür andere Freiflächen in dicht bebauten Teilen Berlins unbebaut blieben und zu Stadtparks würden“, sagte Schneider.

Zwar gelange von der großen Wiese Kaltluft über die Hasenheide nach Kreuzberg und ins angrenzende Neukölln. Doch auf den anderen Seiten reiche der Effekt nicht mal über die A100 und das ehemalige Flughafenterminal hinaus.

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Schneider argumentiert: „Parks kühlen die Stadt ab. Aber dieser Kühlungseffekt reicht oft nur zwei bis drei Straßenblocks weit.“ Deswegen brauche es viele, kleine Parks über die Stadt verteilt.

61 Prozent der Berliner für Randbebauung des Tempelhofer Feldes

Berlin habe dafür im Vergleich zu anderen Städten mit seiner mehrkernigen Struktur und vielen Brachen eine gute Ausgangslage. Doch diese würden gerade zugebaut. „Das Nachverdichten der letzten Freiflächen im Zentrum ist pures Gift für das Stadtklima.“

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In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Civey sprachen sich zuletzt im April 61 Prozent der Berliner für eine Randbebauung der mehr als 350 Hektar großen Freifläche aus. Noch 2014 war ein Volksentscheid gegen eine Bebauung erfolgreich gewesen.

Die FDP will bald eine neue Unterschriftensammlung für eine Randbebauung des Tempelhofer Feldes. Die SPD hat in ihrem Wahlprogramm angekündigt, einen neuen Volksentscheid für Wohnraum rings um das ehemalige Flugfeld zu unterstützen. Grüne und Linke sind gegen einen neuen Volksentscheid.

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