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Herr der Wolken. Daniel Holz leitet Googles Cloudgeschäft in Deutschland und Nordeuropa. 

© Promo/Google

Deutschland-Chef der Google Cloud: „Wir halten an unserem Plan fest“

Google will in Brandenburg ein Rechenzentrum bauen. Deutschlands Google-Cloud-Chef Holz erklärt die Pläne und spricht über den Wasserbedarf des Projekts.  

Im Frühjahr will der US-Internetkonzern Google zusammen mit der Telekom-Tochter T-Systems externe Speicherlösungen für Behörden und Firmen starten. Daniel Holz, Leiter von Googles Cloud-Sparte für Deutschland und Nordeuropa, hat mit dem Tagesspiegel-Fachdienst „Background Digitalisierung & KI“ über die Herausforderungen auch für die Hauptstadtregion gesprochen.

Im Interview relativiert er auch Presseberichte aus dem Dezember.

Damals hieß es, der Bau eines Rechenzentrums in Neuenhagen östlich von Berlin sei abgesagt, weil Wasser zum Kühlen der energieintensiven Anlagen fehle. Der für die Versorgung zuständige Wasserverband Strausberg Erkner, der auch mit dem großen Durst der neuen Tesla-Fabrik in Grünheide hadert, habe sich gegen den Bau gesperrt.

Vor einem halben Jahr haben Sie zusammen mit T-Systems den Aufbau einer souveränen Cloud in Deutschland angekündigt. Wie ist die Resonanz darauf?

Das Feedback ist sehr gut, sowohl aus der Privatwirtschaft als auch der öffentlichen Hand. Wir sind im Dialog mit Kund:innen, von der Automobilindustrie über die Fertigungsindustrie bis hin zu Dienstleister:innen, die sich sehr für dieses Thema interessieren. Und gleichzeitig sprechen wir mit dem öffentlichen Sektor, der es ebenfalls begrüßt, wenn mit Google Cloud zusammen mit T-Systems Alternativen für die Digitalisierungsbestrebungen entstehen.

Was werden die Lösungen, die dieses Jahr auf den Markt kommen, bieten? Und was ist noch nicht dabei und folgt später?

Wir starten mit einer Lösung, die von Anfang an den souveränen Anforderungen genügt. Diese wird voll nutzbar sein, aber noch bestimmte funktionale Einschränkungen haben. Dann kommen wir mit jedem weiteren Release immer mehr in eine permanent automatisch aktualisierte Cloud, die von T-Systems für uns entsprechend gemanagt und betreut wird.

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Am Ende steht eine Lösung, die vollständig souverän ist und die im Gegensatz zu Ansätzen, die es in der Vergangenheit gegeben hat, permanent up to date ist. Sie ist dann also sehr nah dran an dem aktuellen Stand der Public Cloud von Google – nur eben in der souveränen Ausprägung. Und sie wird zu einem attraktiven Preis angeboten, also mit einem geringen Aufschlag.

Sie planen ein Rechenzentrum in Deutschland in Berlin-Brandenburg. Der angedachte Standort soll wegen Sorgen vor Wasserknappheit abgesagt haben. Ist schon eine Alternative in Sicht?

Diese Berichte sind irreführend und beziehen sich nicht auf das, was wir bekannt gegeben haben. Wir bauen mit Hanau unsere Frankfurter Cloud Region weiter aus – diese Anlage wird 2022 ans Netz gehen. Und wir werden auch eine Anlage in der Region Berlin-Brandenburg bauen; da finden bis 2023 wesentliche Schritte statt. Wir halten also an unserem Plan fest und sind auf einem guten Weg.

Das heißt in Neuenhagen wollte Google kein Rechenzentrum bauen?

Nein, dieser Artikel bezieht sich ganz sicher nicht auf unser Vorhaben. Wir waren auch überrascht, das zu lesen. Fakt ist zudem aber auch, dass die geplante Anlage keine besonders hohen Anforderungen an den Wasserbedarf hat, abgesehen vom Bedarf für Brandschutz und sanitäre Anlagen.

Wieviel Wasser benötigt denn so ein Rechenzentrum im Jahr?

Die Anlage hat keinen enormen Wasserbedarf. Bei den genauen Zahlen kommt es auch stark auf den Typ an. Wir haben zum Beispiel in Finnland ein Data Center, das mit Wasser gekühlt wird, aber das ist komplett grün. In Deutschland nutzen wir andere Anlagen, aber auch die werden schon zu 80 Prozent mit grünem Strom versorgt. Und wir haben uns verpflichtet, dass bis 2030 all unsere Rechenzentren weltweit ganz ohne CO2-Emissionen laufen.

Haben Sie für Ihre Anlage in Brandenburg schon einen festen Standort oder gibt es noch Gespräche?

Das ist alles schon finalisiert und die Arbeiten laufen. Wir haben einen engen Projektplan und schreiten dabei gut voran.

Und wo in Brandenburg wird das Rechenzentrum gebaut?

Das kann ich Ihnen leider noch nicht sagen.

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