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Der Dresdener Kreuzchor in der Potsdamer Nikolaikirche.

© Manfred Thomas

Deutsches Chorzentrum: Neubauprojekt wird teurer als geplant

Der Bau wird rund 14 Millionen Euro kosten. Die Inbetriebnahme ist für 2021 geplant.

Das Deutsches Chorzentrum in der Neuköllner Karl-Marx-Straße wird wesentlich teurer als geplant – und kann voraussichtlich erst ab 2021 in Betrieb genommen werden. „Im Vergleich zu den ursprünglichen Planungen haben wir für den Bau inzwischen gänzlich neue Anforderungen“, teilte die Geschäftsführerin des Deutschen Chorverbandes, Veronika Petzold, dazu mit.

Als Gründe nennt sie etwa Denkmalschutzauflagen, neue Anforderungen aus der Energieeinsparverordnung, Arbeitsschutzbestimmungen und moderne Klimatechnik. Diese neuen Anforderungen verzögern demnach nicht nur die Fertigstellung – sondern steigern auch die Kosten auf rund 14 Millionen Euro.

Bau wird mit 5,9 Millionen gefördert

Ursprünglich sollte das Chorzentrum bereits Ende 2019 fertig werden und rund sieben Millionen Euro kosten. Rund die Hälfte der Finanzierung übernimmt der Bund. Mitte November 2019 beschloss der Haushaltsausschuss des Bundestages, den Bau mit insgesamt 5,9 Millionen Euro zu fördern. Bereits 2018 hatte das Parlament den ersten Bauabschnitt von Ausbau und Sanierung des Altbaus mit 1,3 Millionen Euro gefördert.

2020 sollen nun vier Millionen Euro und im Folgejahr weitere 1,9 Millionen Euro fließen. Der Deutsche Chorverband steuert Mittel in gleicher Höhe bei, die er durch Eigenmittel, Kredite, Mittel der Lotto-Stiftung sowie des Landes Berlin finanziert.

Altbau wurde 2013 zwangsversteigert

Der Deutsche Chorverband vertritt über eine Million singende Menschen, er ist die größten Laienchororganisation der Welt. Neben dem Verband sollen auch der Berliner Abzweig des Verbandes, der Berliner Landesmusikrat, das Education-Programm der Berliner Philharmoniker sowie eine musikbetonte Kita mit 70 Plätzen in das Gebäude einziehen.

Der Altbau in der Karl-Marx-Straße 145 steht seit mehreren Jahren leer – und hat eine bewegte Geschichte. Das Gebäude, das um 1900 erbaut wurde, war in den Händen einer arabischen Großfamilie und galt als „Problemimmobilie“. 2013 wurde der Altbau zwangsversteigert. Im Mai 2018 wurde das Gebäude von Aktivisten besetzt, allerdings kurz darauf von der Polizei geräumt. Neben den Umbaumaßnahmen im Vorderhaus wird auch der Seitenflügel aufgestockt.

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