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Die Zahngesundheit der Deutschen hat sich verbessert.

© dpa

Der Tagesspiegel befragt Zahnärzte: Mehr Biss

Die Mundgesundheit wird immer besser - auch dank guter Zahnärzte. Doch wie gut sind die Berliner Gebissexperten? Tagesspiegel und Gesundheitsstadt Berlin starten Befragung der Zahnmediziner nach den besten Spezialisten.

Selbst die Experten sind von der positiven Entwicklung der vergangenen 20 Jahre überrascht: Die Zahngesundheit der Deutschen hat sich so stark verbessert, dass selbst nüchterne Wissenschaftler von einem „bemerkenswerten Ausmaß“ sprechen. Wie berichtet zeigt die jetzt veröffentlichte fünfte „Deutsche Mundgesundheitsstudie“, dass zwei der buchstäblich verheerendsten Erkrankungen des Gebisses auf dem Rückzug sind: Immer weniger Menschen selbst in höherem Alter leiden unter Karies. Und auch eine Parondontitis – also die Zerstörung des Zahnfleisches und ein daraus folgender Zahnausfall – diagnostizieren die Zahnärzte seltener, als noch Ende der 1990er Jahre.

Laut den Autoren der Studie sind dafür zwei Gründe verantwortlich: die Deutschen pflegen ihr Gebiss besser und die Zahnärzte machen bei der Prophylaxe einen besseren Job, zum Beispiel durch eine regelmäßige Kontrolle der Zähne, bei der vorbeugenden Versiegelung von kleinsten Schäden schon bei den Backenzähnen der Kinder oder dem Bemühen, jeden einzelnen Zahn zu retten. So zeigt die Studie auch, dass die Mediziner immer häufiger Zähne überkronen und seltener Lücken mit einer Brücke versorgen müssen. Während der Anteil der Zahnkronen in der prothetischen Versorgung von gut 21 auf nun 31 Prozent gestiegen ist, fiel die Brückenversorgung von 38 auf rund 18 Prozent. Neben der richtigen Mundpflege spielen also auch die Zahnärzte eine entscheidende Rolle für ein gesundes und vollständiges Gebiss. Doch woran erkennt man einen guten Zahnarzt?

Zumindest für fünf Spezialdisziplinen der Zahnmedizin möchte der Tagesspiegel gemeinsam mit dem Verein Gesundheitsstadt Berlin bei der Auswahl der geeigneten Mediziner eine Hilfestellung geben – und bittet dafür die Berliner Zahnärztinnen und Zahnärzte um ihre Mithilfe. Dazu wurden jetzt an rund 2700 Mediziner postalisch Fragebögen verschickt, in denen die Fachleute um ihre Empfehlungen für zahnmedizinische Spezialpraxen gebeten werden, an die sie ihre Patienten weitervermitteln, wenn sie diese Leistung nicht selbst anbieten. Dabei geht es um folgende Tätigkeitsschwerpunkte: Endotontologie, Parodontologie, Implantologie, Kieferorthopädie und Lasermedizin.

Diese Befragung der Zahnmediziner folgt einem bewährten Vorbild: Denn bereits seit zehn Jahren erheben der Tagesspiegel und Gesundheitsstadt Berlin in regelmäßigen Abständen von den niedergelassene Ärztinnen und Ärzte deren Empfehlungen für Kliniken, Rehaeinrichtungen und ambulante Spezialpraxen in der Stadt. Die Initiatoren konnten sich in der Vergangenheit bei diesen Befragungen von Allgemeinärzten, Gynäkologen, Orthopäden, Urologen und vielen mehr stets über hohe Rücklaufquoten freuen. An der jüngsten Befragung 2015 beteiligten sich knapp 3000 Mediziner – ein Rekord.

Eine hohe Beteiligungsquote ist auch das Ziel für die nun startende Zahnärztebefragung, weil nur dies ein objektives Ergebnis liefern kann, das den Patienten eine echte Orientierung bietet.

Zwar setzen immer mehr medizinische Vergleichsportale fast nur noch auf die subjektiven Bewertungen durch die Patienten. Doch kann dies nur eine Dimension für die Beurteilung der Qualität des ärztlichen Handelns sein. Denn mindestens ebenso wichtig ist die fachliche Expertise durch Kollegen – also des überweisenden Zahnarztes, der die medizinische Qualität seiner Kolleginnen und Kollegen mit besonderen Tätigkeitsschwerpunkten beurteilen und qualifizierte Empfehlungen geben kann.

Die Fragebögen sollten im Lauf dieser Woche bei den Zahnärzten eintreffen. Die anonymisierte Erhebung ist schnell zu beantworten und enthält je zwei Fragen zu fünf zahnmedizinischen Behandlungen. Die Befragung läuft erneut – wie alle anderen Ärztebefragungen bisher auch – unter der wissenschaftlichen Begleitung des Berliner IGES-Institutes.

Die Ergebnisse der Befragung wird der Tagesspiegel gemeinsam mit Gesundheitsstadt Berlin in einer großen Sonderpublikation zur Zahnmedizin in Berlin veröffentlichen.

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