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Absolventen aus Polen bekommen trotz des Ärztemangels in Deutschland keine Arztzulassung mehr.

© Waltraud Grubitzsch

Debatte in Brandenburgs Landtag um Mediziner aus Polen: Polnisches Medizinstudium soll anerkannt werden

Polnische Absolventen erhalten in Deutschland keine Approbation mehr. Aufgrund des Ärztemangels berät der Landtag nun über eine Änderung der Richtlinie.

Brandenburgs Landtag beschäftigt sich mit dem Streit um das polnische Medizinstudium. In der ersten Sitzung des Gesundheitsausschusses im kommenden Jahr, am 8. Januar, soll über die „Approbation der Absolventen eines in Polen absolvierten Medizinstudiums“ gesprochen werden.

Wie berichtet, erhalten deutsche Absolventen internationaler Studiengänge in Polen seit einigen Monaten keine Arztzulassungen mehr – nicht nur, aber vor allem in Brandenburg hatten Klinikmanager, Ärzteverbände und Juristen dies kritisiert.

Die Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hatte angekündigt, sich dafür einzusetzen, dass das polnische Studium wieder anerkannt wird – in keinem Bundesland werden so dringend Ärzte gesucht wie in Brandenburg. Unstrittig, dass die medizinische Ausbildung an polnischen und an deutschen Hochschulen als gleichwertig eingestuft werden kann.

Bislang verwiesen die Bundesländer, deren Ämter für die Approbation zuständig sind, auf das Bundesgesundheitsministerium. Denn Auslöser des Streits ist eine EU-Richtlinie, die im Frühjahr 2019 modifiziert wurde. Die Behörden sagen seitdem, Deutsche, die in Polen studierten, benötigten nun auch zwei polnische Zusatzqualifikationen.

Die eine ist ein nach dem absolvierten Studium abzulegendes Examen, in dem es unter anderem um polnisches Recht geht. Die andere bescheinigt ein 13 Monate erfolgreiches Praktikum – vergleichbar mit dem praktischen Jahr, das angehende Ärzte in Deutschland ohnehin absolvieren müssen.

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