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Der Wohnungsmarkt in Berlin ist angespannt.

© imago images/Dirk Sattler

Update

Deal mit Vonovia und Deutsche Wohnen: Land Berlin steht kurz davor, 14.000 Wohnungen zu kaufen

Drei Wohnungsbaugesellschaften sollen für das Land Berlin 14.000 Wohnungen übernehmen. Die Konzerne Vonovia und Deutsche Wohnen hatten sie dem Senat angeboten.

Von Sabine Beikler

Das Land Berlin will 14.000 Wohnungen von Vonovia und Deutsche Wohnen kaufen. Der Deal steht kurz bevor, doch müssen die Aufsichtsräte der Unternehmen darüber noch entscheiden.

Nach Tagesspiegel-Informationen sollen die drei landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften Howoge, Degewo und Berlinovo diese Wohnungen über Kredite finanzieren. Auch bei den Wohnungsbaugesellschaften stehen finale Entscheidungen darüber noch aus. Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) sagte dem Tagesspiegel: "Wir befinden uns bei den Verhandlungen mit der Vonovia und Deutsche Wohnen auf der Zielgeraden. Wir rechnen Mitte September mit einem Abschluss."

Über den Kaufpreis wollte Kollatz nichts sagen. "Der Kauf zum Ertragswert bleibt das Ziel. Damit wird der Haushalt nicht belastet. Gleichzeitig bietet dieser die Möglichkeit, die günstigen Mieten beizubehalten. Wohnungen, bei denen die Sozialbindungen auslaufen, bleiben im erschwinglichen Mietsegment."

Der Preis für ursprünglich 20.000 Wohnungen soll sich zwischen 2,1 und drei Milliarden Euro bewegt haben. Damit dürfte sich der Preis für das nun geplante Geschäft deutlich darunter bewegen.

Portfolio enthält überwiegend Sozialwohnungen

Während Vonovia und Deutsche Wohnen noch über eine Fusion verhandelten, ging es um 20.000 Wohnungen, die sich zum Beispiel im Falkenhagener Feld in Spandau, in der Thermometersiedlung in Lichterfelde und High Deck in Neukölln befinden. Dem Vernehmen nach umfasst das nun geschnürte Paket auch Wohnungen aus diesen Quartieren.

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Stadtentwicklungssenator Sebastian Scheel (Linke) sagte dem Tagesspiegel, er sei in die Verhandlungen und in die "Sortierung der Bestände" eingebunden gewesen. "Unsere Maßgabe ist es, langfristige Stabilität auf dem Wohnungsmarkt zu erhalten." Der geplante Kauf binde viel Kapital. Die Leistungsfähigkeit der landeseigenen Wohnungsgesellschaften müsse weiter gewährleistet sein. "Für die Mieter ist das ein guter Tag", sagte Scheel über den bevorstehenden Kauf.

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SPD-Wohnungspolitikerin Iris Spranger sagte dem Tagesspiegel, sie freue sich über die Vereinbarung. "Viele Menschen in den Beständen möchten, dass städtische Wohnungsbaugesellschaften ihre Wohnungen übernehmen."

Bei dem Portfolio soll es sich überwiegend um Sozialwohnungen handeln, die sowohl saniert und nicht saniert sind. Mit dem Kauf wäre eine weitere Sozialbindung für diese Wohnungen garantiert. Das Land hat in dieser Wahlperiode bereits 23.000 Wohneinheiten erworben. Insgesamt hat das Land Berlin rund 350.000 Wohnungen in seinem Eigentum.

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