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Berlin: Das Weihnachtsrennen ist eröffnet

Für den Disney-Adventsfilm „Ralph reicht’s“ legten sich die Synchronsprecher Christian Ulmen und Anna Fischer selbst in die Kurven – auf der Kartbahn.

Von Ronja Ringelstein

Die Hauswände krachen und Backsteine fliegen durch die Gegend, wenn Randale-Ralph seinen Job richtig gut macht. Er ist der animierte Held des diesjährigen Weihnachtsfilms von Walt Disney „Ralph reicht’s“. Ein Videospiel ist seine Welt und Ralph muss den Bösewicht spielen, jeden Tag, sobald ein Kind eine Münze in den Spielautomaten wirft. Unglücklich mit seiner Rolle, beschließt Ralph, der in der deutschen Fassung von Christian Ulmen gesprochen wird, eines Tages alles aufzugeben, um in anderen Videospielen sein Glück zu suchen und schließlich auch mal der Held sein zu dürfen.

In der Cart-Racing-Welt „Sugar Rush“ findet er eine Freundin: die quirlige Vanellope von Schweetz. Sie wird in der deutschen Fassung des Filmes von Anna Fischer („Wir sind die Nacht“) gesprochen. Vanellopes größter Wunsch ist es, das große Kartrennen ihrer Videospielwelt zu gewinnen, doch sie ist ein pixeliger Programmierfehler und wird von ihren Rivalen zum Außenseiter gemacht. Die beiden werden schließlich dicke Freunde und wollen ihren Videospielkollegen beweisen, dass sie auch das Zeug dazu haben, Helden zu sein.

Anna Fischer konnte sich sofort mit ihrer animierten Filmfigur identifizieren. „Vanellope macht einfach gute Laune. Sie ist witzig und sagt, was sie denkt. Obwohl sie der Außenseiter ist“, erzählt sie. Mit ihren schwarzen Haaren und der roten Schleife im Haar sieht Fischer der kleinen Vanellope sogar recht ähnlich. Ein Außenseiter sei sie in der Schule auch mal gewesen. Aber das empfindet Fischer heute als positive Erfahrung: „Man muss wissen, wie es ist ein Außenseiter zu sein. Sonst grenzt man Leute selbst unbewusst aus.“

Christian Ulmen sagt, er habe die Rolle des Randale-Ralph unbedingt übernehmen wollen, auch wegen der Videospiele. Es tauchen Charaktere der Videospielklassiker wie „Street Fighter“, „Pacman“ oder „Super Mario“ auf. „Der Film löste Erinnerungen an die Zeit aus, als ich sehnsuchtsvoll Computer spielen wollte, aber nicht konnte, weil mir meine Eltern die nötige Hardware vorenthalten haben!“, sagt Ulmen. Einen gebrauchten C64 habe er schließlich bekommen, vom Nachbarsjungen abgekauft. Auch Momente, in denen man seinen Job einfach mal hinschmeißen will, wie Randale- Ralph es tut, sind Ulmen nicht fremd. Und welche Rolle spielt er? In Wirklichkeit werde man eher gezwungen, freundlich und nett zu sein, meint Ulmen.

Seit April 2012 hat er gemeinsam mit Moderatorin Collien Fernandes-Ulmen ein Kind, die Familie wohnt in Berlin. Für den Wahlberliner hat sich allerdings nie das berlin-typische Kiezdenken eingestellt. „Mein Wohnzimmer ist mein Kiez“, sagt er und sieht das ganz anders als Synchronsprecherkollegin Anna Fischer. Sie wohnt in Friedrichshain und meint: „In Berlin ist die Kunst zu Hause! Und du musst deinen Kiez nie verlassen, denn du hast alles, was du brauchst vor der Tür.“

Rasant wurde es für die Schauspieler am Montagnachmittag beim Go-Kartrennen für einen guten Zweck. Fischer und Ulmen fuhren als Team für das Kinderhospiz „Sonnenhof“ und belegten den zweiten Platz, der mit 2000 Euro dotiert war. Das Gewinnerteam bildeten ihre Kollegen Jennifer Ulrich, Anja Knauer und Fahri Yardim, die für die Organisation „Junge Helden e.V.“ 3000 Euro erkämpften – gespendet von Walt Disney. Vor Beginn des Rennens war Ulmen noch mulmig zumute gewesen: „Ich habe Angst vor den Kurven“, sagte er. Doch die hat er letztlich alle gekriegt.

Der Film startet am 6. Dezember in den deutschen Kinos.

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